5 Gründe warum ich Ubuntu mit KDE verwende

8. April 2010 um 16:30 | Veröffentlicht in GNU/Linux, KDE, Kubuntu, Ubuntuusers, Vermischtes | 37 Kommentare

Ein Beitrag von Pablo über 10 Neuerungen die er an Ubuntu 10.04 liebt, hat mich dazu inspiriert klarzustellen warum ich Ubuntu mit KDE (Kubuntu) statt der Originaldistribution Ubuntu (mit GNOME) verwende. Dies soll kein Flame sein oder die Nutzer von GNOME vor den Kopf stoßen, sondern die Grundlage meiner Entscheidung für das KDE lastige Derivat erläutern.

Hinweis: Die folgenden Screenshots stammen aus KDE 4.4.2 welches erst in Lucid Lynx offiziell enthalten sein wird. Meine KDE-Version stammt aus alternativen Quellen.

1. Dolphin

Der Dateibrowser der seit Kubuntu 7.10 in seiner KDE3-Version und seit 8.04 in der KDE4-Version den Standard darstellt, stellt den gelungenen Versuch dar Konqueror wieder zu einem Webbrowser zu machen und die Dateibrowserfähigkeiten in ein eigenes Programm auszulagern. Durch Einbindung von Dolphin per KParts kann Konqueror natürlich immer noch als Dateibrowser herangezogen werden.

Dolphin im Einsatz
Abb.1: Dolphin im Einsatz

Wie man im Bild (Abb.1) erkennen kann bringt Dolphin von sich aus eine Menge praktischer Funktionen mit. So kann die Ansicht zweigeteilt werden, ein Terminal steht unmittelbar zur Verfügung, welches sich automatisch an den angezeigten Ordner anpasst. Tabs gehören selbstverständlich von Anfang an dazu. In der linken Seitenleiste kann man Ordner zum Schnellzugriff hinterlegen. Bei externen Medien wird hier ein Balken angezeigt welcher die Beladung Desselben anzeigt. In der rechten Seitenleiste gibt es zusätzliche Informationen zur ausgewählten Datei und die Möglichkeit Medien direkt abzuspielen (Videos und Musik). Außerdem können Schlagworte vergeben und die Datei bewertet werden. Beide Leisten sowie das Terminal können auch aus dem Browser herausgenommen werden und zum Beispiel auf einem anderen Bildschirm liegen, bzw. kann man dadurch auch die Anordnung der Leisten durch einfaches Drag&Drop anpassen.

Einhändiges Markieren in Dolphin
Abb.2: Einhändiges Markieren in Dolphin

Für Nutzer die nur eine Hand zur Verfügung haben war es bis jetzt in nahezu jedem Dateibrowser auf jedem System unmöglich mehrere Dateien zu markieren (wie in Abb.2 gezeigt). KDE4 bringt unter Dolphin (und im Dateiauswahldialog und im Plasmoid Ordner-Ansicht) die Möglichkeit mehrer Dateien/Ordner mit der Maus zu markieren mit. Dazu wird beim schweben über dem Ordner/der Datei über dessen Symbol ein grünes Plus angezeigt. Mit einem Klick auf dieses markiert man den Ordner/die Datei. Ist der Ordner/die Datei schon markiert wird ein rotes Minus angezeigt welches zum demarkieren genutzt werden kann. Ich bin nicht verwundert, dass den kommerziellen Firmen eine solche Lösung, welche Nutzer mit nur einem Arm nicht kategorisch ausschließt, noch nicht eingefallen ist.

Verschiedene Ansichtsmodi und die Möglichkeit nicht nur in der History nach vor und zurück zu springen sondern auch in der Datei-Hierarchie aufwärts runden für mich den perfekten Dateibrowser ab.

2. Kate

Hier habe ich bereits meine Ode an Kate verfasst, den ich als einfachen Texteditor dank seiner Fähigkeiten für einen fast vollständigen Ersatz einer Programmierumgebung halte. In Punkto unterstützte Sprachen schlägt er die meisten IDEs sogar um Längen. Ein weiteres KDE-Standardprogramm.

3. Kopete

Der IM-Client Kopete ist ebenfalls im Standardumfang von KDE enthalten, beherrscht jedes gängige Chat-Protokoll (von XMPP über OSCAR (ICQ, AIM) bis Skype). Kontakte werden in einer einzelnen Liste angezeigt und können nach Kategorien sortiert werden.

Hauptfenster von Kopete
Abb.3: Hauptfenster von Kopete mit Kontaktliste

Auswahlliste für Protokolle
Abb.4: Auswahlliste für die Erstellung eines neuen Accounts

Alles in Allem sehe ich keinen Grund warum KDE-Nutzer einen alternativen Client wie Pidgin bräuchten. Aber dies ist Freie Software. Jedem/r ist freigestellt welches Programm er/sie für einen bestimmten Zweck einsetzt.

4. Akregator

Wer regelmäßig Blogs oder ganze Planeten lesen will kommt um RSS/Atom-Feeds nicht herum. Zum Lesen gibt es viel, aber ohne übersichtliche Darstellung macht es keinen Spaß. Sowohl Firefox als auch Thunderbird haben zwar die Funktionalität um Feeds zu abonnieren, mir kommen die dort zum Einsatz gekommenen Lösungen aber etwas umständlich vor. Akregator kommt mit einer normalen KDE-Installation von Haus aus mit, legt sich still in den Systemabschnitt und zeigt dort die Zahl der ungelesenen Artikel:

Akregator in der Systemleiste

Das eigentliche Fenster von Akregator ist recht übersichtlich gestaltet. Links gibt es eine Hierarchie der abonnierten Feeds welche man per Drag&Drop in Kategorien zusammenfassen kann. Neben jedem Feed wird die Zahl der ungelesenen Artikel angezeigt. Neben den Kategorien steht die aufsummierte Zahl der ungelesenen Artikel aller Feeds der Kategorie (Abb.5). Der rechte Abschnitt ist wiederum in zwei Bereiche geteilt. Oben werden die Artikel angezeigt, welche zu dem ausgewählten Feed gehören. Die Artikel können dabei sowohl in der darüberliegenden Suchleiste gefiltert als auch abhängig von ihrem Zustand (Alle, Ungelesen, Neu, Wichtig) angezeigt werden. Im unteren Bereich wird dann der eigentliche Artikel angezeigt.

Akregator in Action
Abb.5: Akregator in Action

Artikel können als wichtig markiert werden und verfallen dann nicht mehr. Zum hinzufügen eines Feeds muss nur dessen Adresse in den Zwischenspeicher kopiert werden und dann im Menü Nachrichtenquelle -> Nachrichtenquelle hinzufügen ausgewählt werden. Die Feedadresse wird automatisch hineinkopiert und man muss nur mehr bestätigen. Links und ganze Artikel können alternativ in einem Tab geöffnet oder an den Standardwebbrowser des Systems delegiert werden.

5. Plasma/KWin

Die gesamte Plasma-Technologie auf der die Desktop-Oberfläche von KDE4 mitsamt seinen Plasmoide genannten Widgets beruht ist meiner Ansicht nach ein Sprung nach vorne der in diesem Ausmaß weder von Windows noch von Mac OS derzeit vorgewiesen werden kann. Ich spreche nicht von Eyecandy und tollen Effekten sondern von Eigenschaften, welche das Arbeiten mit dem PC erleichtern.

So gibt es Mechanismen wie die Bildschirmlupe (welche auch bei Mac existiert), den Maus-Finder (strg+Meta), die Mauszeichnungen (mit der Maus direkt über allen Programmen Linien zeichnen) und vieles mehr. Fenster-(alt+tab) und Arbeitsflächenumschalter (Meta+tab), die sowohl die bekannten Erscheinungen von Windows und Mac imitieren, als auch eigene, wirklich übersichtliche Darstellungen mitbringen und ein gut implementiertes Window-Snapping (auch in Windows 7) runden das Bild eines benutzbaren Desktops ab der nicht geschaffen wurde um gut auszusehen und ein Produkt zu verkaufen sondern Menschen das Arbeiten zu erleichtern.

Oft wurde KDE4 der Vorwurf gemacht sich zu sehr an Windows Vista zu orientieren. Das bezieht sich jedoch hauptsächlich auf das optische Bild das KDE4.0 und KDE4.1 boten. Ich bin der Ansicht, dass Vista nur more of the same von Microsoft in neuem Gewand war. Erst mit Windows 7 kamen Window-Snapping und Jump Lists welche zusätzlichen Bedienkomfort bieten. Bei KDE4 wurde hingegen wirklich etwas unter der Haube verändert. Mit Plasma, Phonon und all den verwandten Technologien wurde eine Plattform geschaffen deren ganzes Potenzial sicher vor KDE 4.10 nicht ausgeschöpft sein wird. Und wem das Standarddesign von KDE4 nicht gefällt, der hat tausende von Alternativen die sich leicht über GetHotNewStuff installieren lassen.

Fazit

Wie schon erwähnt sind dies die Hauptgründe warum ich bei einer Distribution deren Hauptdesktop GNOME ist auf KDE setze. Selbstverständlich gibt es zu all diesen Programmen äquivalente Anwendungen welche für GNOME/XFCE/IceWM/… geschrieben wurden. Auch kann man diese Programme (außer Plasma) einfach unter GNOME installieren und ist nicht unbedingt auf einen vollständigen KDE angewiesen.

Ich selbst verwende unter KDE aber auch GNOME-Programme weil ich der Ansicht bin, dass sie besser sind als ihre KDE-Pendants. Dazu zählen GParted (welches besser zu bedienen ist und stabiler läuft als KDE-Partitionsmanager, früher KParted) und Synaptic (welches Pakete auf wesentlich übersichtlichere Art darstellt als Adept). Dank Wrapper fügen sie sich jedoch perfekt in die Qt4-Umgebung ein.

Creative Commons License
This work by Stefan Ohri is licensed under a Creative Commons Attribution-ShareAlike 3.0 Austria License

=-=-=-=-=
Powered by Blogilo

37 Kommentare »

RSS feed for comments on this post. TrackBack URI

  1. Auch Plasma kann man ganz Problemlos unter Gnome als Widgetframework nutzen.

    • Das ist mir neu. Da ich aber eben nicht mit GNOME arbeite, weiß ich solche Sachen eher nicht. Danke für den Hinweis.

  2. Punkt 5 ist der Grund, warum ich NICHT KDE 4 verwende. Mir ist das alles zu überladen, ich vermisse das zweite Panel usw.

    Ich weiß, ließe sich alles anpassen, ist mir aber zuviel Arbeit

    • Ja, das Überladen-Argument ist, soweit ich weiß, das Hauptargument gegen KDE. Aber deshalb sind wir ja alle froh, dass Linux einen Haufen von Desktop-Umgebungen zur Verfügung hat. Redmond und Apfelbaum geben einem ja nur jeweils eine.
      Es ist immer wieder interessant zu sehen, dass dieselbe Tatsache bei verschiedenen Menschen verschiedene Entscheidungen folgen lässt.

      • Es gibt viele gute Programme für KDE. Der Desktop ist eigentlich auch nicht schlecht.

        Aber ich mag das unaufdringliche von Gnome. Außerdem habe ich in Sachen Stabilität mit KDE noch keine guten Erfahrungen gemacht. Der KDE Crash Manager (oder wie der heißt) war bei mir fast täglich Gast, sogar schon bei KDE 3.5. Einmal sogar unter Gnome, als ich Kate ausprobiert habe.

        Ich weiß nicht, wie es inzwischen aussieht, aber als ich das letzte mal KDE (4.3) ausprobiert habe und alle behauptet haben, KDE 4 wäre absolut stabil, hatte ich einen Crash wie seit Windows 95 Zeiten nicht mehr. Das System wurde immer langsamer. Auf einmal sind überall Fenster aufgegangen, als hätte ich einen Virus. Ich musste den Rechner mit der Reset Taste neu starten, weil gar nix mehr ging.

        Ne, seitdem hab ich KDE nicht mehr angerührt

      • Es kommt darauf an, welche Distribution Du mit KDE 4 nutzt. Ich empfehle dafür OpenSuse. Da stimmt das Look&Feel. Da fühlt man sich wohl. Bei Kubuntu ist irgendwie nicht stimmig.

      • Unter KDE3.* hatte ich so gut wie nie ein derartiges Problem. Da war die Umgewöhnung auf KDE4.1 unter Intrepid zeitweise von Frust geprägt. Inzwischen läuft KDE4 für mich recht stabil (auch wenn Dolphin hin und wieder aus unerfindlichen Gründen das Zeitliche segnet).
        Nach deiner Beschreibung ist bei dir wohl tatsächlich etwas enorm schief gegangen. Vielleicht war es auch nur ein temporäres Problem mit den KDE-Bibliotheken.

    • Dir ist es zuviel Arbeit ein zweites Panel in Plasma einzurichten? Grade mit Plasma ist das ja wirklich intuitiv. Panel holen, ausrichten und mit dem Widgets befüllen die reingehören.

  3. Ich war ja eigentlich schon immer KDE User, aber selbst für mich war das KDE 4.0/4.1 Debakel ein Grund mal GNOME auszuprobieren. GNOME ist gut, keine Frage, aber im Moment hat KDE wieder technologisch die Nase vorn. Ich freue mich schon auf GNOME 3, denn das wird wieder für neue Impulse sorgen. Konkurrenz belebt ja bekanntlich das Geschäft.

    Was mir zur Zeit an KDE am besten gefällt, ist das enorme Innovationstempo. Allein wenn man sich ansieht, wie sich Qt weiterentwickelt (QML etc.) wird einem fast schwindelig. Man merkt KDE schon an, dass es eine Desktopumgebung ist, die von Menschen für Menschen gemacht wurde, wobei man schon sagen kann, dass die Default-Einstellungen von Kubuntu zu überladen sind (Ordner-Ansicht-Widget und Microblogging Widget werden die wenigsten wirklich brauchen…)

    Ach ja, und Panels kann man so viele platzieren, wie man Platz auf dem Bildschirm hat 😉

    • KDE4.0 war ja auch nur ein Release um anzuzeigen, dass die API stabil war. 4.1 ging bei mir schon ganz ordentlich, auch wenn ich erst mit 4.3 richtig zufrieden war.
      Qt ist, keine Frage, zur Zeit mit enormem Tempo unterwegs. Demnach können auch die KDE-Entwickler immer mehr herausholen.

  4. Plasma ist noch nicht richtig optimiert, da muss ich recht geben.
    Hier muss man sich irgendwann, ich hoffe nach dem 4.5er Release darauf konzentrieren zu optimieren. Für 1. Release kann man Features auch mal etwas brach liegen lassen, wenn daraus eine bessere Performance und eine stabilere Basis geschaffen wird.

    Insgesamt mausert sich KDE 4. Ich hoffe es kommt mal in Sachen Performance an Enlightenment DR17 ran.

    • Mir kommt es so vor, als ob die KDE-Entwickler zur Zeit durch Nichts zu bremsen sind. Das bedeutet aber leider auch, dass es kaum jemanden geben wird der sich auf Performance konzentriert. Ich persönlich erhoffe mir natürlich auch einen schnelleren KDE4.

  5. Hallo,
    ich habe einmal KDE 3 benutzt (ich glaube damals openSUSE als 2. System neben Windows), aber da ich KDE – bis 4.2 denke ich habe ich die 4er getestet – irgendwie nie so richtig wollte was ich wollte 😉 und im Vergleich zu Gnome alles ein wenig träge wirkte, bin ich zu Gnome gewechselt. Ich bereue es nicht, denn in KDE4 hatte ich immer das Gefühl, man muss wissen was man anklickt damit die grafische Oberfläche nicht abstürzt. Optisch finde ich jedoch KDE um Welten besser als Gnome. Werde mir ggf. mit Kubuntu 10.04 ein aktuelles KDE ansehen…

    • Ich rate dir durchaus dazu dir unter Lucid KDE4 nochmal anzusehen. Gefühlt hat es sowohl bei KDE4.3 als auch bei KDE4.4 eine Verbesserung der Geschwindigkeit gegeben. Unter KDE4.1 und KDE4.2 welche ich ebenfalls beide getestet (und in einer produktiven Umgebung eingesetzt) habe war Geschwindigkeit zugegeben ein ernstes Thema.

  6. Was ist das denn für ein Theme? Hab ewig nich mit KDE gearbeitet, aber normalerweise ist das ja nicht blau 😉

    • Nein, normalerweise ist auch KDE grau. Ich habe einfach das Standardtheme so abgeändert, dass die grauen Bereiche blau sind.

  7. Ich habe mit Ubuntu und Gnome gute Erfahrungen gemacht, mit Kubuntu weniger gute. Auf openSUSE ist die KDE-Integration hingegen genial gut.

    Und noch etwas: Firefox als RSS-Reader ist tatsächlich schlecht, mit Brief-Addon hingegen unschlagbar gut!

  8. Die Aufzählung wirkt auf mich fast wie von KDE gesponsort…

    Ich kann die ganzen Leute nicht verstehen, die meinen KDE sei überladen. Ich finde im Gegenzug Gnome einfach nur spartanisch. Das hat 1:1 die Windowsfunktionalität übernommen (in der Bedienung) und man benötigt unter Gnome 3mal soviele Fenster wie unter KDE!
    Ich weiß jetzt nicht, welche Distribution der Autor verwendet, aber meine Buttons sind klein und fügen sich harmonisch in die KDE-Applikation ein (Kate, Dolphin). Eventuell ist der Screen etwas unvorteilhaft.

    Kopete ist kein Argument für KDE, finde ich. Es ist eine KDE Applikation, aber kommt noch nicht an Sachen wie Pidgin ran.

    Der News-Reader ist nicht wirklich ein Plus-Feature (ich nutze ihn aber auch). Meines Wissens kann Thunderbird mindestens das gleiche.

    Was wirklich toll an KDE ist:
    – ein Design, das zum Arbeiten gedacht ist
    – eine tolle Desktopumgebung dank der KIO Sachen (ftp, http etc. von Hause aus)
    – modularer Aufbau, der es ermöglicht, nützliche Programme (Terminal) in andere nützliche Programme (Dolphin) einzubetten und somit ultimativ zu machen (das ist Dolphin einfach mal.)

    Wenn man mal so sieht: Nautilus bekommt erst jetzt mal einen Splitscreen und kann dennoch vielleicht 10% der coolen Sachen von Dolhpin. (Ich nutze Dolphin auch unter Windows btw, weil der einfach rockt.)

    Klar, KDE fühlt sich etwas träge an. Aber lieber warte ich ein paar Millisekunden mehr als dass ich unter Gnome 500 Fenster öffnen muss und zig Extraprogramme für eine simple Aufgabe bedienen muss.

    • Ich verwende Kubuntu Karmic mit KDE4.4.2. Meine Icons habe ich selbst auf die größtmögliche Größe angepasst weil ich mal ausprobieren wollte wie es sich damit arbeitet. Inzwischen gefallen sie mir ganz gut so.

      Kopete war für mich damals als ich von Windows zu Linux gewechselt habe ein sehr gewichtiges Argument. Bis dahin kannte ich nur die offiziellen Clients von ICQ und MSN und war begeistert in der Standardinstallation einen Client vorzufinden der alles auf einmal konnte. (Inzwischen ist bei mir eh alles bis auf Jabber gestorben.) Deshalb habe ich es in die Liste mit aufgenommen.

      Thunderbird kann zwar fast alles was Akregator kann, meiner Meinung nach sind viele Sachen aber umständlicher zu handhaben. Ich habe Thunderbird eine Zeit lang als Feed-Reader verwendet. Akregator hat mich schlussendlich überzeugt.

      Was die „überladen vs. spartanisch“-Diskussion angeht: Jeder Nutzer hat einen eigenen Geschmack. Ich persönlich käme mit GNOME auch nicht zurecht weil ich (seit meinem Wechsel zu Linux und den plötzlich damit auftauchenden unendlichen Freiheiten) gerne mein System bis ins Detail an meine Wünsche anpasse. Das mag mit GNOME vielleicht auch gehen, bei KDE ist es aber (gefühlt) einfacher. (Ich habe bereits mehrere PCs von Bekannten mit GNOME laufen weil ich denen den Umstieg auf Linux nicht zu schwer machen wollte. Ich weiß, dass der Umstieg eigentlich nicht so schwer ist, die Vorurteile des Nutzers spielen hier aber eine wichtige Rolle.)

      Geld habe ich im Übrigen keines für den Artikel kassiert (und auch sonst keine Zugeständnisse von KDE 🙂 ).

  9. Ich habe mehrfach gelesen, dass die Paketverwaltung unter Kubuntu (KPackageKit) nicht richtig arbeitet. Synaptic (Ubuntu) im Gegenteil ist absolut robust und zuverlässig. Wieso wird hier dieser Aspekt absolut nicht erwähnt? Ist er für die meisten nicht relevant? Oder benutzen sie auch Synaptic unter Kubuntu?

    • Ich erwähne im letzten Absatz des Artikels, dass ich selbst unter Kubuntu auf Synaptic setze. Mit KPackageKit habe ich kaum Erfahrungen. Es ist etwas farbenfreudiger als Synaptic, jedoch auch etwas unübersichtlicher.

      Was den Punkt angeht, dass KPackageKit nicht zuverlässig arbeiten soll: Da es sich dabei ja nur um ein graphisches Front-End zu APT handelt denke ich, dass zumindest die Packetverwaltung in Ordnung sein sollte. Möglicherweise ist das Programm etwas instabil, da ich KPackageKit aber schon lange nicht mehr verwendet habe kann ich hier nicht mitreden. Dementsprechend kann ich auch keine Vergleiche zu Synaptic herstellen.

      Das Paketverwaltungs-Tool war aber keiner der Gründe für mich auf KDE statt auf GNOME zu setzen. Deswegen kommt es in der Aufzählung nicht vor.

    • ich könnte dir nicht einmal sagen, ob synaptic unter ubuntu stabil läuft oder nicht. nutze im moment auch noch gnome, zum paketmanagement allerdings immer apt, bzw neuerdings landscape =)

      mit 10.04 wollte ich kde auch mal wieder eine chance geben, da apt dort genau so funktioniert wie bei gnome sehe ich dem ganzen relativ gelassen entgegen =)

      • Zumindest unter Kubuntu läuft es stabil. Ich hatte in Synaptic noch nie einen Absturz und erst ein oder zweimal Abhängigkeitsfehler durch fehlerhafte Pakete. Einzig unter 7.10 hat Synaptic manchmal gebockt und wollte nach dem Installieren von Programmen das zweite Fenster nicht mehr schließen. Ist aber eben schon sehr lange her.

  10. Vor zehn Jahren war ich auch KDe-Nutzer, bin dann aus den o. g. Gründen (überladen, viel zu buntu usw.) auf Gnome umgestiegen. Aber leider habe ich die ganzen Jahre über einige Einstellungen in Gnome vermisst und bin dann schhließlich mit KDE4 wieder zurückgewechselt. Ein zusätzliches für mich sehr nützliches Feature, das hier noch nicht erwähnt wurde, ist die Einstellmöglichkeit der Titelleiste der Fenster. Man kann Buttons hinzufügen, entfernen oder eben nur die Position anpassen. Ich habe z. B. ein Button für „immer im Vordergrund“ hinzugefügt.

    Aber trotzdem bin ich auch auf Gnome 3 gespannt, obwohl ich nicht ganz glaube, dass das auch so ein Meilenstein wird wie KDE mit der Version 4.

    • Dass das Anpassen der Knöpfe eine rein in KDE vorhandene Funktion sein soll ist mir nicht bewusst, kann ich aber auch nur schwer glauben. Den “immer im Vordergrund”-Knopf habe ich ebenfalls. Dafür sind der “auf allen Arbeitsflächen”- und der “Hilfe”-Knopf geflogen.
      Mit dem Versprechen der Entwickler die Code-Basis aufzuräumen wird GNOME 3 sicher ein gutes Release. Da der bestehende Code aber immer nur stückchenweise verändert wird erwarte ich mir bei GNOME 3 nicht so große Sprünge wie bei KDE4.

  11. Ich habe mir mal inspiriert von der Aufzählung mal Kate angeschaut. Ich finde es gut und habe meinen Standard-Skript-Editor gedit jetzt mal zur Erprobungszeit in die Garage gestellt. Kate besticht durch die geteilten Fenster, den Dateibrowser links und durch die intergrierte Konsole. Das Konzept ist echt ganz gut durchdacht.
    Was mir nicht gefällt ist, dass geöffnete Dateien, die durch etwas anderes verwendet wurden, nicht den Hinweis wie gedit bekommen, dass sich was verändert hat und ob die neue Datei geladen werden soll oder die alte beibehalten soll. Weiterhin ist die farbliche Hervorhebung noch nicht ganz ausgereift. Bei Perl werden bspw. in Strings die mit Backslash vorgestellten Sonderzeichen nicht farblich markiert.
    Wünschen würde ich mir noch ein „x“ in den jeweiligen Editier-Fenstern, damit ich diese mit einem Klick schließen kann ohne schauen zu müssen, welches gerade aktiv ist.

    Ansonsten finde ich es gut. Danke für den Tipp. Mal sehen, ob es sich bei mir durchsetzt.

    Gnome oder KDE. Ich nehme Gnome, weil ich es zuerst hatte und es mir einfach egal ist. Was brauche ich schon? Shell, Editor, Dateibrowser, Internetbrowser, Mail- und RSS-Client und Arbeitsfächen. Habe ich alles auf Schnellstart-Panels. Es gibt Tage, an denen ich die Application/Places/System-Menüs nicht einmal anklicke.

    • Kate zeigt einem ebenfalls an, wenn ein geöffnetes Dokument von einem anderen Programm verändert wurde. Vielleicht musst du es noch in den Einstellungen aktivieren?
      Einstellungen -> Einrichten -> Programm -> Allgemein -> „Warnung ausgeben, wenn Dateien von fremden Programmen geändert wurden“ anhaken.
      Stimmt, ein eigener Schließen-Knopf für jede Ansicht wäre gut.
      Bez. KDEvsGNOME: ja, so kann man es auch sehen :).

      • Den Haken habe ich gesetzt. Wenn mein Skript in Fenster1, die Datei in Fenster2 generiert, dann warnt er mich nicht. Ich kann die Datei zu- und wieder aufmachen und sehe dann die Änderungen. Aber warnen oder Option vorgeben tut Kate nicht. So sind die Frauen 😉

  12. Zum Thema „Einarmiger Bandit“ (Abb.2):
    Ich saß kürzlich vor einem Windows-Rechner mit Win7 und war sehr positiv überrascht, als über den Icons bei längerem Mausaufenthalt eine kleine checkbox eingeblendet wurde, die zum Markieren mehrerer Elemente verwendet werden kann. Erster Gedanke: schade, dass kein Linux-Desktop sowas anbietet und hoffentlich wird diese nützliche Funktion mal kopiert.

    … so kann man sich irren.

    • Ah, scheinbar noch etwas, das MS bei Win7 verbessert hat. KDE hat diese Funktion mindestens seit KDE4.1, also seit 21. Mai 2007 :). Aber gerade MS kann ja von der Konkurenz nur lernen.

  13. Ich habe Kubuntu von 7.10 bis einschließlich 9.04 verwendet, da ich dort bei meinem Umstieg von WindowsXP vor allem das Design ansprechender fand (auch schon bei KDE 3.5).
    Der einzige Grund für meinen Umstieg zu Ubuntu (Karmic) war das Alter meines Computers, wodurch das System nicht mehr richtig flüssig lief. Dass dafür lediglich die Rechenleistung schuld ist, habe ich gemerkt, als ich auf einem neuen Notebook Kubuntu 9.10 installiert habe und das System dort flott lief.

    Die Standardprogramme von KDE (v.a. Dolphin, Kate und Amarok) finde ich gelungener als ihre Gnome-Pendants und ich habe einige Zeit gebraucht, um mich an Nautilus und Gedit zu gewöhnen (Amarok verwende ich auch unter Ubuntu weiterhin).
    Auf einem neuen Rechner werde ich auf jeden Fall wieder KDE ausprobieren (Kubuntu oder OpenSuse).

    Gruß JaiBee

    • Amarok ist zwar eng and die KDE-Libs gebunden, trotzdem aber kein offizielles KDE-Programm. Es ist lediglich in den meisten KDE-Standardinstallationen enthalten. Deswegen habe ich es nicht aufgezählt. Ich halte Amarok 1.4 für den besten Audio-Player überhaupt. Amarok2 muss natürlich erst wieder dieses Niveau erreichen.

      Auf zwei Computern (1.: 64-bit AMD Opteron 3,0 GHz, 512 MB RAM; 2: 32-bit Pentium4 1,8 GHz, 256 MB RAM) habe ich Ubuntu laufen weil KDE4 dort unmöglich wäre. Ursprünglich hatte ich dort ebenfalls KDE3.5. Für schwächere Computer ist GNOME zur Zeit sicherlich die bessere Wahl.

  14. Ich verwende Gnome, weil es einfach funktioniert. Das war bei KDE4 bisher nicht so, und inzwischen habe ich auch keine Lust mehr, das immer wieder auszuprobieren, egal ob es mehr Einstellungsmöglichkeiten hat oder technisch fortschritlicher ist.

    Dolphin finde ich aber auch sehr gelungen, nutze ich zur Zeit auch unter Gnome, zumindestens solange Nautilus noch ohne die Zweifensteransicht kommt. Auch andere KDE vorzeigeproukte (K3B, Kaffein) gehören für mich auch unter Gnome unbedingt dazu. Amarok war früher mein Favorit, aber die 2er version ist nur noch durchschnittlich, da gibt es genausogute/bessere GTK Player.

    Den neuen KDE4 Desktop finde ich einfach nur häßlich, aber das ist halt Geschmacksache und ließe sich ja auch anpassen.

    Je nach dem wie ich mit Gnome3 zurechtkomme, kann ich mir vorstellen ihrgendwann auch mal wieder KDE einzusetzen. Gut finde ich jedenfalls, das sich beide großen Desktopumgebungen weiter annähren, ich hoffe es ist bald selbstverständlich, das sich Anwendungen aus der jeweils anderen Desktopumgebung natlos einfügen. Noch ist das unter Gnome leider ziemliche frickelei.

    • „Ich verwende Gnome, weil es einfach funktioniert.“

      Das war einer der vielen Gründe für mich von Windows zu Linux zu wechseln. 🙂

      Bei K3B kann ich mich deiner Meinung anschließen. Kaffeine habe ich früher sehr gerne benutzt. Seit mir damit unter Jaunty jedesmal der X-Server abgestürzt ist wenn ich ein MKV gestartet habe ist VLC mein Video-Player. Ich kann mir aber durchaus vorstellen zu Kaffeine zurückzuwechseln wenn es stabil genug ist.

  15. öhhhm…
    ich les‘ hier mehrfach was über Stabilität, dazu habe ich vielleicht gewisse Vorurteile, aber in meinem letzten Vergleich lief weder Gnome noch KDE auf einem Ubuntu/Kubuntu stabil. Wer KDE einsetzt, sollte auch das passende Grundsystem dazu benutzen, welches Suse Linux ist. Wenn wir als Beispiel mal den Paketmanager nehmen, wo du Sypnaptic Adept vorziehst – würde ich ja auch machen, aber yast2 ist dabei ebensogut (wenn nicht besser). Zu Multimediaplayern kann ich nichts sagen, da ich ein Konsolennarr bin und eig nur mplayer verwende, welches hierbei eine bessere und vor allem nicht so überladene Ausgabe hat als vlc. Die KDE 4.*versionen ziehen kräftig Leistung, das ist klar. Und aus so manch einem alten Rechner hier läuft xfce. Aber für mich, der ich bis auf Opera und LibreOffice nur mit der Konsole arbeite, reichts sogar aus dem eeepc (und nein, ich habe noch nicht die spezielle Netbookvariante von OpenSUSE). Und das Stabilitätsproblem ist spätestens seid 4.3 vollständig gelöst. Als damals 4.0.0 rauskam wars nur wegen dem Zeitdruck ein Hauptversionssprung, daneben stand immernoch BETA. Wer das verwendet hat, darf sich nicht über Stabilitätsprobleme beklagen.

    • Hmm, interessant. Einen Kommentar auf einen ein Jahre alten Artikel hatte ich noch nicht 🙂

      Auf Yast2 besser als Synaptic oder SuSE besser als Ubuntu lasse ich mich jetzt mal nicht ein. Ich bevorzuge einen Debian-basierten Unterbau, aber das ist eindeutig Geschmackssache.

      Stabilität ist ein Thema welches viele Gesichter hat. Ungefähr so viele wie es Hardwarekombinationen gibt. Bei mir läuft KDE seit 4.1 (heute 4.6.1, Update auf 4.6.2 läuft gerade) ganz ok. Seit 4.3 nahezu ohne Probleme.

      Bei meinem Nachbarn, den ich ebenfalls mit KDE4 beglückt habe nachdem sich sein WinXP selbst vernichtet hat, läuft inzwischen GNOME. Einfach weil auf der 10 Jahre alten Maschine, die mit Ubuntu noch ohne Probleme benutzbar ist (unter WinXP kroch sie geradezu dahin) der KDE eine zu große Belastung ist. Die Probleme liegen weniger in Stabilität als im gesteigerten Ressourcenbedarf von KDE4 (selbst ohne Compositing).

      • Nunja – hier bleiben wohl tatsächlich nur noch Geschmacksfragen. Ob ein Debianbasierter Unterbau besser ist… kommentiere ich jetzt nicht, aber ich finde zypper/rpm dann doch besser. Und wenn der PC zu wenig Leistung hat für ein aufwendiges KDE4 kann man sich mit Trinity oder xfce behelfen – oder eben GNOME. Ich bin da allerdings eher konservativer, zu Ubuntu gehört für mich Gnome und zu OpenSuse KDE. Von Fedora fang ich jetzt lieber nicht an…
        Ich weiß nicht, wie es um die Netbookversion von KDE steht, werde aber demnächst mal ausprobieren, a) ob und b) ob auch auf älteren Desltops verwendbar ist. Wobei die Anpassung laut Homepage hauptsächlich bei der anderen Nutzung des Platzes ist.


Hinterlasse eine Antwort zu Wyall Antwort abbrechen

Diese Seite verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden..

Erstelle kostenlos eine Website oder ein Blog auf WordPress.com.
Entries und Kommentare feeds.