Youtube ohne Javascript und Flash genießen

19. Februar 2010 um 05:53 | Veröffentlicht in Debian, GNU/Linux, Google, Multimedia, Ubuntu | 6 Kommentare

Flash ist auch für Linux schon lange kein Thema mehr und abhängig von der eigenen Hardware kann man auch HD-Videos im Vollbild im Browser genießen. Warum also über eine Möglichkeit schreiben Youtube-Videos abseits des Browsers betrachten zu können? Dafür gibt es mehrere gute Gründe: 1.) Das Flash-Plugin für den Firefox für Linux von Adobe ist (gefühlt) fast schlimmer im vernichten von Ressourcen als Windows Vista und 2.) manche Videos will man sich vielleich aufheben, offline verfügbar halten. Außerdem sind Nutzer von textbasierten Browsern wie Lynx bis heute von diesem Material ausgeschlossen. Für sie wäre das eine Möglichkeit ebenfalls in den Genuss dieses Videomaterials zu kommen. Selbstverständlich darf man das nicht mit rechtlich geschützten Videos tun (blabla…).

Das Programm welches ich hierfür vorstellen will nennt sich youtube-dl und ist ein rein Konsolen basiertes Programm welches einfach und schnell Videos von Youtube herunterladen kann. Dazu findet man zuerst die URL heraus unter welcher das Video bei Youtube gezeigt wird (sprich einfach die URL der Seite kopieren auf welcher das Video normalerweise gezeigt würde). Hat man diese kopiert verfährt man in einem offenen Terminal folgenderweise:

youtube-dl <URL>

In diesem Beispiel wird die erste Folge von Chad Vader (Darth Vader im Supermarkt, sehenswert!) für Demonstrationszwecke verwendet:

youtube-dl http://www.youtube.com/watch?v=4wGR4-SeuJ0

Konsole mit youtube-dl

Das Video wird dann unter exakt dem Namen abgespeichert welcher auch bereits in der URL angegeben ist. In diesem Fall: 4wGR4-SeuJ0.<suffix>

Das Verhalten von youtube-dl kann in verschiedenen Aspekten beeinflussen. Die praktischsten sind:

  • -o DATEI
    Damit wird die heruntergeladene Datei nicht mit einem kryptischen Namen versehen sondern mit dem was man statt DATEI angegeben hat.
  • -b
    youtube-dl versucht automatisch die beste Qualitätstufe der Datei herunterzuladen. Das ist normalerweise eine Datei mit der Endung *.mp4.
  • -f FORMAT
    kann ebenfalls das heruntergeladene Dateiformat beeinflussen.
  • -g
    besorgt die eigentliche URL unter der das Video direkt abrufbar wäre. Diese URL kann man dann in einem Download-Manager seiner Wahl verwenden.

Das Programm ist auf jeden Fall unter allen Debian-basierten Linux-Distributionen verfügbar. Unter Ubuntu kann es aus den Quellen mit

sudo apt-get install youtube-dl

oder

sudo aptitude install youtube-dl

installiert werden. Unter Ubuntu Karmic erhält man die Version vom 22.03.2008.

Das Projekt wird auf Bitbucket gehostet. Der aktuellste Sourcecode ist in einem Snapshot vom 13.02.2010 verfügbar. youtube-dl ist in Python geschrieben und damit plattformunabhängig. Außer Youtube werden auch noch Metacafe, Google Video und Photobucket unterstützt.

Creative Commons License
This work by Stefan Ohri is licensed under a Creative Commons Attribution-ShareAlike 3.0 Austria License

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6 Kommentare »

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  1. das finde ich mal wieder sehr interessant,danke 🙂

  2. Cooles Tool … Danke für den Tip 🙂
    Bei Debian direkt liegt es übrigens in den sid Repositorys.

    • @ eranon: Ich dachte in Debian sei es bereits stabil. Danke für die Info!

      Tokiha

  3. […] ohne Flash? Hier ein Terminal-Programm das es möglich […]

  4. Was ich gerne nutze um beliebige Videos herunterzuladen, die mit dem Flashplayer abgespielt werden ist folgendes:
    Solange das Fenster mit dem Video offen ist, befindet sich das Video im Ordner /tmp/. Der Name beginnt immer mit Flash und endet mit zufällig aussehenden Buchstaben. Diese Datei kann man einfach rauskopieren und umbenennen.

    • Das ist die Art und Weise wie ich es gemacht habe bevor ich youtube-dl gekannt habe. Funktioniert genauso gut, allerdings muss dazu Flash und Javascript vorhanden sein, damit das Video überhaupt erstmal geladen werden kann. Damit ist die Lösung für textbasierte Browser nicht möglich.


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