Sie haben Spam – Lovely Spam

19. Juni 2016 um 20:05 | Veröffentlicht in Internet, Vermischtes | 5 Kommentare

Ab und zu mache ich mir den Spaß in offensichtliche Spam-Mails zu schauen um zu erfahren auf welch merwürdige Texte immer noch genug Menschen hereinfallen, dass sich diese Industrie erhalten kann.

Kurz zum Geschäftsmodell eines Spamers: Werbe-Mails werden in großer Zahl versendet, meist im 2-stelligen Millionenbereich. Die eMail-Adressen der Empfänger kommen entweder aus dem Datenhandel oder werden zufällig generiert. Die Spam-Mails werden normalerweise über gehackte Server, gephischte eMail-Konten oder Botnetze verschickt, wodurch sich die Kosten der Aktion für den Sender sehr gering halten. Durch die hohe Anzahl an Empfängern sorgt die Statistik dafür, dass genug Empfänger reagieren und die angepriesenen Services oder Produkte kaufen. Ein Teil des Geldes geht als Kommission an den Spamer.

Der Betreff

Was macht eine Spam-Mail offensichtlich? Oftmals bereits die Eigenschaften des Betreffs. Der Betreff einer eMail hat den Sinn den Inhalt oder den Zweck der eMail zu beschreiben. Anhand des Betreffs kann der Empfänger entscheiden ob die eMail im Moment wichtig ist oder in welchen Ordner sie gespeichert werden soll.

Der Betreff ist also das erste Merkmal einer eMail mit welchem der Empfänger in Berührung kommt. Um zu erreichen, dass der Nutzer die Schwelle nimmt die eMail tatsächlich zu lesen wird der Betreff normalerweise (versucht) interessant gehalten. Oftmals fehlt es hier jedoch an Subtilität. Viele Spam-Mails beginnen ihren Betreff mit Re: um den Eindruck zu erwecken, dass es sich um eine Antwort auf eine eMail handelt, welche der Empfänger zuvor selbst versendet hat. Viele wenig subtile Betreffzeilen beinhalten Begriffe wie „Gewinn“, „Sex“ und „Gratis“. Die Zielgruppe riecht nach: 30-40 Jahre, männlich, ohne Beziehung.

Manche Spam-Mails gehen ins gegenteilige Extrem und setzen statt auf eindeutige Begriffe auf generische Worte oder vage Formulierungen. Dazu zählen unverfängliche Worte wie „Hello“, „Anfrage“ oder „Erinnerung“ sowie meist nicht vollständige Sätze wie „Wir melden Ihnen“.

In beiden Fällen sollte dem Rest der eMail Skepsis entgegengebracht werden.

Der Absender

Das nächste Merkmal einer eMail, welches beäugt werden sollte ist der Absender. Ist der Name des Absenders nicht bekannt ist erneut Skepsis angebracht. Auf jeden Fall lohnt sich eine Analyse der eMail-Adresse des Absenders. Hier eine kurze Aufstellung von Kuriosen Möglichkeiten, die mir selbst schon zugegangen sind:

  • Ewig lange Domainnamen:
    • Margarete.****@mosttreasuredonlinelegend.cn
  • Eine IP-Adresse als Domain:
    • eindeutig.spam@165.12.23.95
  • Die eigene eMail-Adresse als Absender
  • Die eMail-Adresse des Absenders ist nicht angegeben

Der letzte Punkt wird häufig verwendet für Phishing oder als Möglichkeit für den Spamer um zu prüfen, dass die erbeutete eMail-Adresse tatsächlich existiert. All diese möglichen Absender-Adressen sind noch kein 100%iges Merkmal für Spam. Die Wahrscheinlichkeit ist aber sehr hoch.

Die Antwort-Adresse

Oftmals, wenn der Spamer auf eine Reaktion hofft wird eine zusätzliche Antwort-Adresse in der eMail angegeben. Diese ist normalerweise nicht die Adresse des Absenders, welche entweder dem Adressbuch des Empfängers entnommen oder zufällig generiert wurde. Manchmal ist es auch einfach die echte Adresse des gekaperten eMail-Accounts. In diesen Fällen will der Spamer nicht 30 Mio verschiedene eMail-Konten nach potentiellen Antworten abklappern sondern richtet ein neues Konto ein und trägt dessen Adresse als Antwort-Adresse ein. Natürlich kann es legitime Fälle geben, bei welchen separate Antwort-Adressen verwendet werden. Sind Absender und Antwort-Adresse jedoch signifikant unterschiedlich ist auch hier die Wahrscheinlichkeit für Spam sehr hoch.

Die Empfänger-Adresse

Ja, sogar an der eMail-Adresse des Empfängers kann man manchmal Spam erkennen. Manchmal ist die Adresse einfach leer um zu verschleiern an welche der potentiell mehreren Adressen die eMail geschickt wurde. Manchmal enthält die Empfänger-Adresse irgendeine Zeichenkette, die vermutlich zufällig zusammengesetzt wurde. Die abstruseste Variante ist jedoch, wenn als Empfänger-Adresse einfach der Absender eingetragen wird. Zum Technischen: Die angezeigten Adressen beschafft sich das eMail-Programm aus den Meta-Daten der eMail. Diese lassen sich mit einfachen Mitteln manipulieren. Dadurch funkioniert der Versand, die Details werden aber vor dem Empfänger versteckt.

Der Inhalt

Wenn man es bis hierher geschafft hat, ohne dass bei einem der vorherigen Punkte bereits die Alarmglocken in verschiedenen Tonhöhen erklungen sind, dann ist die Chance auf Spam bereits sehr gering. Die meisten Spam-eMails erfüllen mehrere der bereits angeführten Punkte. Spam der sich dermaßen gut verkleidet ist selten und meist gesellt sich der Inhalt zu den Kuriositäten hinzu.

  • Wenn sofort für irgendwelche Produkte geworben wird: Spam.
  • Wenn der Prinz von Nigeria/ein Banker mit Gewissen/ein todkranker superreicher/seine todkranke Witwe beim zufällig ausgesuchten Empfänger um Hilfe ansuchen große Mengen Geld zu verschieben und dazu ein existierendes Girokonto brauchen: Spam (oder eher Scam, da es hier speziell darum geht, dass der Empfänger ausgebeutet werden soll).
  • Wenn der Text wirkt als wäre er durch Google Translate gejagt worden: 99%ig Spam.
  • Wenn irgendeine Bank (auch die scheinbar eigene) ersucht man solle doch seine Kontodaten auf einer verlinkten Seite preisgeben: Spam (konkret: Phishing).
  • Merkwürdige Punktuation: 90%ig Spam.
  • Sich in verschiedenen Teilen des Inhaltes wiederholende Aussagen: 90%ig Spam.

Ein konkretes Beispiel

Heute Nacht habe ich ein ziemlich eindeutiges Beispiel an Spam bekommen. Es gehört zur Kategorie „Romance Scam“ und weist mehrere der aufgeführten Punkte auf.

Der Betreff

HELLO

Ein generischer Begriff, der den Empfänger verdutzen aber nicht abschrecken soll. Check.

Der Absender

Janice Williams <oliver.*******@**.***>

Die Adresse habe ich wegen Datenschutz teilweise anonymisiert, da sie echt zu sein scheint (vermutlich einem gehackten Konto entnommen). Der angegebene Name und die eMail-Adresse haben aber offensichtlich nichts gemeinsam. Check.

Die Antwort-Adresse

Janice Williams <janicewilliams122@*****.***>

Datenschutz ist ein Recht und gilt auch für schlechte Menschen. Eindeutig eine für diese Spamwelle eingerichtete Adresse. Check.

Die Empfänger-Adresse

… wurde einfach leer gelassen. Durch eine Analyse des Quelltextes der eMail konnte ich herausfinden an welches meiner Konten die eMail ging. Check.

Der Inhalt

How are you doing and how is your day going? I am Janice Williams, Am looking for atrustworthy man who believes in true love,I am single never been marriedbefore,I am looking for a mature man who can understand life with me .I am28Years old,5.8ft tall. and 58kg.Blond hair,Blue eye and milky white skin and big natural breasts,I don't smoke and i don't drink alcoholic.I don't havekids. I am a happy single lady looking for a wonderful man out there .I am looking to relocate someday .I really need someone to make me believe in the right way of life .I am into music and i do lots of coordinating job with a charity firm down here .I love doing my best .I am looking forward to meet someone with a heart of gold.I am the open-heated girl who likes to take everything that life can offer but to give in return as well! I am active andenthusiastic, I am cheerful and I treat people just I want them to treat me. I am attentive and caring, I need to love and to be loved, to bring my futureman happiness and joy. I am the open-heated girl who likes to take everythingthat life can offer but to give in return as well! I am active and enthusiastic,I am cheerful and I treat people just I want them to treat me. I am attentiveand caring, I need to love and to be loved, to bring my future man happiness andjoy. I don't like to sit on one place and I am dreaming of strong and friendlyfamily.I love nature very much and I think that to live surrounded by nature issomething wonderful. I enjoy music and dancing. I love to take photos of myselfwhich I collect, let me stop right here.

Wow. Dieser Text ist direkt aus meinem eMail-Programm kopiert. Nicht nur kennt dieser Text keine vernünftige Punktuation, er kennt auch keine Formatierung. Keine Absätze, keine Leerzeilen. Dieser Text kommt als eine einzelne Textzeile. Aber zum Inhalt. Nahezu jeder Satz beginnt mit dem Wort „I“. Das ist Vorschulniveau. Vernünftiges Englisch ist es meist auch nicht. Es wirkt eher wie Google Translate von ??? nach Englisch mit Umweg über Chinesisch, Latein und Swahili. An mehreren Stellen fehlen Leerzeichen um Wörter zu trennen, die eindeutig nicht zusammengehören. Dafür gibt es mehrere Stellen, bei denen der Punkt am Satzende vom letzten Wort durch ein Leerzeichen getrennt wird. Die ersten paar Sätze werden nicht durch einen Punkt sondern ein Komma „beendet“. Der Teil mit dem „open-heated girl“ wiederholt sich Wort für Wort mit denselben Rechtschreibfehlern aber fehlenden Leerzeichen an leicht anderen Stellen. Die Information, dass die Person, welche die eMail vermeintlich versendet hat gerne Musik hört ist einmal kurz nach dem Beginn des Textes und einmal gegen Ende zu finden. Zusätzlich ist die Beschreibung der Person sehr zugeschnitten auf die westlichen Vorstellungen einer perfekten Frau: Weiße Haut, blonde Haare, blaue Augen, große Brüste, schlank und kurz vor 30. Keine Zigaretten, Alkohol oder Kinder. Wahre Liebe, Treue und Ergebenheit. Fröhlich und freizügig. Das klingt ja verlockender als die Playboy-Villa. Das einzige an dem Text, dem ich Glauben schenken kann ist der Satz

I am looking forward to meet someone with a heart of gold.

Wobei ich heart durch wallet ersetzen würde. Auffällig ist auch das abrupte Ende dieser einmaligen Selbstdarstellung ohne konkret geäußertem Zweck. Will diese Person jetzt was von mir? Ich schreibe besser zurück …

  • Es wird sofort für ein Produkt geworben (Aber hallo. Noch nie so eine detailierte Objektifizierung einer Frau gesehen): Check.
  • Google Translate: Check.
  • Merkwürdige Punktuation: Check.
  • Sich wiederholende Aussagen (Holy Copy&Paste, Batman!): Check.

Fazit

Meine Auflistung ist sicher nicht vollständig und es gibt Beispiele die weniger offensichtlich sind. Grundsätzlich ist der Großteil des täglichen Spamaufkommens aber recht einfach zu erkennen und dadurch verursachte Probleme einfach zu vermeiden, wenn man den Spam einfach löscht und einen vernünftigen Spam-Filter verwendet.

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Religion – Privatsache oder nicht?

31. Januar 2016 um 11:21 | Veröffentlicht in Religion, Vermischtes | Hinterlasse einen Kommentar

Laut einem Artikel auf orf.at hat der katholische Papst Franziskus I. den christlichen Glauben als „keine Privatsache“ beschrieben. Er wird zitiert mit: „Die Freude der Begegnung mit Christus wandelt uns um und drängt uns dazu, andere daran teilhaben zu lassen„.

Ich bin mir recht sicher, dass jeder von uns das Gefühl kennt eine Sache so toll zu finden, dass man seine Begeisterung mit anderen teilen möchte. Man denke da an einen gute Film, ein spannend geschriebenes Buch, ein magisch wirkendes Bild oder ein Musikstück von welchem man nicht mehr genug bekommt. Wit erleben diese Sinneseindrücke, sind davon überwältigt und möchten diese Erfahrung teilen um auch andere an diesem fantastischen Gefühl teilhaben zu lassen.

Die (idealisierte) Motivation hinter religiöser Missionierung ist mir also verständlich. (Es gibt auch das Gegenteil dazu: das Retten einer „ungläubigen“ Person vor dem Fegefeuer. Dabei handelt es sich weniger um eine spirituelle Erfahrung als vielmehr eine direkte Drohung.) Ich bin auch gegenüber der Möglichkeit offen, dass es tatsächlich Menschen gibt, die ein oder mehrere Erlebnisse hatten, welche sie als religiös einstufen und welche sie in Ekstase versetzt haben. Es kann sein, dass ich ähnliche Erfahrungen gemacht habe, sie nur nicht mit einer religiösen Assoziation versehen habe. Die Interpretation von Erlebtem obliegt jedem Memschen selbt.

Das bedeutet aber auch: Die Interpretation dessen was mir selbst widerfährt ist meine Sache und nur meine. Niemand anders hat das Recht sich darin einzumischen. Genauso wie meine nicht religiöse Interpretation meines Lebens meine Privatsache ist, ist auch die religiöse Interpretation von vergangenen Erfahrungen die Privatsache der jeweiligen Person. Genau dasselbe Prinzip kommt zur Anwendung wenn es darum geht diese Interpretation nach Außen zu tragen.

Ich möchte hierzu religiöse Missionierung mit einem nicht so jungen Phänomen vergleichen: spam. Bei spam ist es so, dass über einen beliebigen (im Regelfall elektronischen) Kommunikationsweg eine Botschaft zu einem Empfänger kommt, welche der Empfänger nicht angefordert hat und in der Regel auch nicht anfordern würde. (Hier und hier habe ich in der Vergangenheit ein paar Beispiele veröffentlicht.)

Bei einer Missionierung bestehen zuvor folgende Fakten: (a) die zu missionierende Person ist noch nicht Teil der eigenen Glaubensgemeinschaft und (b) interessiert sich auch nicht dafür (sonst würde sie ja von selbst kommen und müsste nicht missioniert werden). Bei Spam verhält es sich ähnlich: (a) der Empfänger ist (aller Vorraussicht nach) noch nicht Kunde/Besitzer des angebotenen Services/Produkts und (b) kann geschlussfolgert werden, dass der Empfänger sich im Moment dafür auch nicht interessiert, sonst hätte er bereits eine kurze Recherche im Internet nach Fake-Rolex und Genitalverlängerung durchgeführt.

Bei Spam (egal ob via eMail, Twitter, Facebook, SMS, VoiceChat, Suchergebnissen oder traditionell als Brief im Postfach) geht den meisten von uns auf die Nervern. Verschwendete Ressourcen wie Papie, Farbe und Entsorgungskosten (bei Briefen und Postwurfsendungen [„an einen Haushalt“]), verlorene Zeit beim Aussortieren ungewollter Botschaften, zusätzliche Anstrengung um Fake Nachrichten zu erkennen und zu ignorieren. All das kostet Lebenszeit und Energie jedes einzelnen Empfängers ohne dass dem ein relevanter Gewinn oder zumindest eine angemessene Vergütung gegenübersteht.

Bei Missionierung ist es ähnlich. Verkäufer des Wachturm abwimmeln, wenn sie mal wieder einen Block lange auf einen einquatschen, das Unterbrechen einer Tätigkeit und damit Verlust von Fokus um an die Türe zu gehen nur um die Worte „wir wollen mit Ihnen über Gott sprechen“ zu hören. Das kostet Aufmerksamkeit und eventuell wieder viel Zeit um sich wieder voll auf seine Tätigkeit zu konzentrieren. Hier interessanter Weise ist es so, dass die meisten Mitglieder derselben Glaubensgemeinschaft wie der Missionar die Missionierung als notwendig, ja sogar wünschenswert erachten, da es sich um deren eigene Religion handelt. Ich wäre auf die Reaktion eines erzkonservativen Katholiken gespannt, wenn ein jüdischer oder muslimischer Missionar an dessen Türe klopft und über Jehova oder Allah reden möchte.

Ich fasse zusammen: jeder Mensch hat das Recht sein Leben und seine Erfahrungen so zu interpretieren wie er/sie das möchte. Kein Mensch hat das Recht diese Interpretation jemand anderem aufzudrängen. Schon gar nicht ungefragt. Eine gepflegte Diskussion ist durchaus möglich, wenn beide Parteien dazu bereit sind. Der Versuch einer Konvertierung erfolgt aber immer durch das Aufdrängen des eigenen Weltbildes. Jeder Mensch hat das Recht unabhängig von religiösen, politischen, sexuellen oder sonstigen Ansichten von anderen Mensche in Ruhe gelassen zu werden. Daraus folgt, dass meine Entscheidung die Religion eines anderen nicht anzunehmen und von dieser anderen Person auch nicht deswegen behelligt zu werden sehr wohl meine Privatsache ist. Wenn meine nicht-Religion Privatsache ist, dann kann des Anderen Religion ja auch nur dessen Privatsache sein. Denn wenn der andere das Recht hätte mit der Missionierungskeule auch mich einzudreschen, dann wäre meine Entscheidung keiner Religion zu folgen ja plötzlich aus meiner Hand und damit auch nicht mehr meine Privatsache.

Also: Glaube ist Privatsache. Erlebte Ekstase ist keine Berechtigung andere Menschen damit zu belästigen, egal wie sehr man das möchte. Und der Aufruf dazu sollte als Anstiftung dazu gelten in anderer Menschen Privatsphäre einzudringen.

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Experiment Windows

24. März 2014 um 11:00 | Veröffentlicht in Microsoft, Ubuntuusers, Vermischtes | 35 Kommentare

Zu Beginn: Nein, ich habe nicht vorauf Windows umzusteigen. Ich suche nur nach einer Möglichkeit Programme auszuführen, welche weder mit Wine noch in einer virtuellen Maschine laufen. Die (normalerweise) Windows-Programme brauchen also eine native Windows-Installation.

Beispiel gefällig? Vor wenigen Wochen erschien das von Fans der Reihe lang ersehnte "Might and Magic X". Nachdem das ursprüngliche Entwicklerstudio "New World Computing" bankrott ging wurden die Rechte an der "Might and Magic"-Reihe an Ubisoft verkauft. Ja. Ubisoft. Neben EA einer der großen Anhänger von DRM-Maßnahmen. Um "Might an Magic X" installieren und ausführen zu können muss es per UPlay aktiviert werden. Für alle, die es nicht wissen: UPlay ist Ubisofts Steam. UPlay läuft nicht mit Wine und das Spiel selbst braucht mehr als die mikrige 2D-Beschleunigung der virtuellen Maschine. Diese Kombination ist also von einem nativen Windows abhängig.

Ein Windows besorgen

Nachdem auf meinen Computern kein einziges Windows installiert ist muss ich erst eines installieren. Das bedeutet: ich muss mir eines besorgen. Im Gegensatz zum durchschnittlichen Windows-Benutzer möchte ich eine legale Version meiner Programme verfügbar haben und lade mir daher keine Crack-Version herunter. Es würde mich zwar schmerzen, wenn ich Geld an Microsoft zahlen müsste, als ehrlicher Nutzer wird mir das aber wohl nicht erspart bleiben … dachte ich.

Doch von Anfang an. Ich studiere an der Universität Wien Informatik. Ich habe noch nie Software von unserem Facultas gekauft, habe aber gehört, dass diverse kommerzielle Software für Studenten mit erheblichen Preisnachlässen zu haben ist. Also habe ich mich auf den Weg gemacht um eine Kopie eines Windows 7 zu holen. Die Website von Facultas selbst listet keine Zweigstelle auf, die sich auf Informatik spezialisiert. Eine kurze Suche im Netz liefert nur die Zweigstelle in der Brünnerstraße. Die ehemalige Zweigstelle, denn die dort ansäßigen Institute für Wirtschaftswissenschaften und Mathematik sind vor geraumer Zeit in den Neubau am Oskar-Morgenstern-Platz übersiedelt. Im dortigen Facultas, welcher ein wenig schwierig zu finden ist, wurde mir gesagt, ich solle mich an den Facultas der Technischen Universität (TU) oder an den ZID der Universität Wien wenden.

Nun bietet die Filiale der TU ihre Vergünstigungen nur für Studenten der TU an und der ZID kann direkt mit Software nicht dienen, da er in erster Linie eine Servicestelle ist, über welchen man diverse Dienste wie Webspace, Webmail und FTP-Server erhält. Allerdings offenbart der ZID unter dem Punkt "Microsoft Software" den Link zum MS Academic Aliance Partnerprogramm "DreamSpark" über welches Studenten der Universität Wien eine größere Auswahl an MS Software im Rahmen des Studiums kostenfrei nutzen können. Nun ist das zwar nicht mein primäres Bestreben, allerdings halte ich Entspannung zwischen dem Schreiben zweier Arbeiten auch für Teil des Studiums.

Wie dem auch sei, dieses Vorhaben erwies sich als recht schwierig umzusetzen …

Windows gefunden – Windows herunterladen – Ein Henne/Ei-Problem

Der Zugang zu DreamSpark ist nur aktiven Informatikstudenten der Uni Wien erlaubt. Einmal angemeldet kann man verschiedene Software in den Einkaufswagen legen. Beim Abschluss des "Kaufes" erhält man für jedes Produkt einen Lizenzschlüssel und einen Download-Link. Äh. Nein. Nicht ganz. Lizenzschlüssel: ja; Download-Link: nein. Es gibt ein Feld mit der Aufschrift "Download starten", dieses führt jedoch nur zu einer Erklärungsseite. Auf dieser finden sich zwei neue Links. Der erste führt zu einem "Secure Download Manager" und der zweite zu einer von diesem Programm lesbaren Meta-Datei, in welcher, wie bei Torrents, die Meta-Daten zum Download gespeichert sind. Füttert man die Datei in den Download Manager stößt dies den Download an.

Hierbei ergaben sich für mich zwei Probleme. Zum einen gibt es von diesem Download Manager offenbar nur Versionen für Windows und Mac OS. Versucht man die Datei unter Linux herunterzuladen erhält man automatisch die Mac OS Version … Stellt man den User-Agent um erhält man einen Windows-Installer … oder so. Die Installationsdatei weist die Endung *.msi auf und wird von Wine kategorisch verweigert. Um nun also etwas von diesem Web-Store herunterladen zu können brauche ich ein Windows oder einen Mac. Ein Mac kommt nicht im Entferntesten infrage (unter anderem weil ich auch niemanden kenne, der einen Mac verwendet), es muss also ein Windows her um ein Windows herunter zu laden …

Entgegen meiner heuchlerischen Worte von vorhin besitze ich doch eine Crack-Version von Windows XP. Diese habe ich vor langer Zeit von einem Kollegen bekommen, an sich verwende ich sie aber nicht. Nun gut, dann installieren wir das System in einer virtuellen Maschine, installieren den Download Manager und laden Windows 7 herunter – so der Plan. Es hakt. Die virtuelle Maschine (VirtualBox) ist kein Problem. Die Installation von Windows XP ist auch kein Problem. Dann versuche ich die MSI-Datei auszuführen. Nichts. Habe ich mich verklickt? Doppelklick auf die MSI-Datei. Wieder nichts. Nochmal. Nöp. Ich markiere die Datei und drücke die [Enter]-Taste. Njet. Rechtsklick -> Installieren. Merde. What the heck is going on? Ich starte die Commandline, navigiere in das Verzeichnis und führe die Datei direkt aus. "Zugriff verweigert". WTF? Das kannst du mir nicht graphisch sagen? Windows ist doch ansonsten immer schnell zur Hand mit nervigen Fehlermeldungen zum wegklicken!

Immer mit der Ruhe.

Ok, Bestandsaufnahme. Windows XP wird zwar noch ein paar Wochen lang offiziell unterstützt, aber vielleicht will der Installer doch etwas Neueres. Ich prüfe die Version von Windows XP und finde: SP2. Ok, versuchen wir ein Update. Nach viel herumgesuche in verwinkelten Systemmenüs (und Leute regen sich über KDE auf!) finde ich einen Punkt, welcher verspricht ein Systemupdate durchzuführen. Klick … Ein Internet Exploder startet sich. Man verzeihe mir den Ausdruck, aber es ist ein IE6! Der Abfall aus der untersten Schleimpfütze in der Softwarelandschaft. Der IE6 startet sich und will als Skript auf einer MS-Seite prüfen ob Updates verfügbar sind. Dazu muss er zuerst einen Haufen ActiveX-Elemente installieren … autsch. Nach einer Orgie von Unterseiten und Update-Tests erhalte ich am Ende die Meldung: die gesuchte Seite kann nicht gefunden werden.

Korrigiere mich einer, wenn ich falsch liege. Meine These ist, dass MS Windows XP schon vor langer Zeit aufgegeben hat. So gut wie nichts mehr funktioniert auf einer Neuinstallation. Das Ergebnis: ich bin alleine Unfähig mir eine Version von Windows 7 im Rahmen meiner Universität zu besorgen ohne dafür Länge mal Breite zu brennen. Meine Lösung: ich bat einen Kollegen, welcher eine für Spiele reservierte Windows-Maschine besitzt, um Hilfe.

Windows installieren … oder so

Bei unserem nächsten Treffen brachte er mir sowohl die 32- als auch die 64-bit-Version als ISO-Dateien mit. WIeder zu hause brannte ich beide Abbilder auf DVD-Rohlinge und installierte. Ähm … wollte installieren. Zuerst musste ich warten. Vom Beginn des Bootvorgangs von DVDs gezählte 2:11 Minuten bis überhaupt eine grafische Oberfläche erscheint. Danach weitere 3:16 Minuten bis endlich der erste Dialog angezeigt wurde. Dieser Dialog enthält ein Auswahlmenü für die Sprache, die während der Installation verwendet werden soll … absolut sinnfrei, da das installierte System dann sowieso nur in Deutsch vorliegt. Sobald diese Auswahl getroffen war … weitere 4:44 Minuten Wartezeit bis mir das Menü zum Formatieren der Festplatten angezeigt wurde. Die Partitionen sind schnell erzeugt und der installationsvorgang beginnt. Zum Glück dauert es nur 2:05 MInuten bis er mit einer Fehlermeldung abbricht. WT*?

Es stellt sich heraus, dass der Installationsvorgang genau zu dem Zeitpunkt abbricht, als die ersten Pakete entpackt werden sollen. Es scheint, als ob das Entpacker-Programm nicht vorhanden wäre …

Right …

Ich entsinne mich auch eine 32-bit Version zur Verfügung zu haben. Mein Plan: ich installiere die 32-bit-Version, lade das Abbild der 64-bit-Version erneut herunter (vielleicht gab es ja einen Fehler) und installiere diese dann. Womit ich nicht rechnete: Windows ist Windows. Nach einer ähnlich langen Wartezeit wie bei der Installation der 64-bit-Variante beginnt der Entpackvorgang, welcher nach vielen Gebeten, niedrig gehaltenen Hoffnungen und 9% mit einer Fehlermeldung abbricht. &#$?*§!! Die Fehlermeldung "0x80070570" (wow, das nenne ich Klarheit) ist laut dieser MS Support Seite ein Anzeichen für ein fehlerhaftes Medium.

Challenge accepted. Ich probiere die Installation beider ISOs in meiner VirtualBox … mit demselben Ergebnis. Es liegt also nicht an den gebrannten DVDs. Der Fehler muss bei den Abbildern sein. Laut meinem Kollegen gab es keine Probleme beim Download, wobei ich es dem ach so "Secure Download Manager" durchaus zutraue, dass er über Verbindungsunterbrechungen und dergleichen einfach schweigt und so tut, als sei nichts gewesen.

Ich traue meinem Kollegen, der selbst sehr viel informatisches Wissen besitzt, durchaus zu, dass er eine so einfache Aufgabe wie den Download zweier ISOs ohne Probleme bewältigen kann. Die Fehlerquelle ist also entweder der Download Manager oder bereits korrupte Abbilder am Server.

Ohne dem, was Microsoft als "Piraterie" bezeichnet, geht es offensichtlich nicht. Ich werde ein altes Windows Vista, welches als Recovery bei meinem ersten Laptop dabei war (ein sehr schrottiger Fujitsu Siemens), in meiner VirtualBox installieren und versuchen die Abbilder darüber herunter zu laden. Sollten die Fehler dieselben bleiben, so liegt es an den Abbildern am Server. Wenn nicht, dann hat der "sichere" Download Manager seine Arbeit beim ersten Mal nicht korrekt erfüllt. (Mich beschleicht das Gefühl, dass mit "Secure" hier nicht "sicher" sondern DRM gemeint ist.)

An sich war dieser Artikel als leicht satirisch angedacht, a’la "Windows hat keine Paketverwaltung, nänä", aber Windows wehrt sich wehement. Informatik ist keine exakte Wissenschaft. Das beweist Windows immer wieder, wenn es schafft sich selbst in den Fuß zu schießen. Unter einem Linux Live System könnte ich fehlende Pakete einfach nachinstallieren. Nicht so bei einem Windows, welches ohne Umschweife in einen Installer bootet.

Es kann ein bisschen dauern, bis ich mich dazu aufraffen kann den Vista-Weg zu gehen. Da dann sicherlich weitere Merkwürdigkeiten passieren werden, werde ich diese in einem weiteren Artikel zusammenfassen.

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In eigener Sache – Werbung im Blog

22. Juni 2013 um 11:40 | Veröffentlicht in Ubuntuusers, Vermischtes | 6 Kommentare

Beim Überprüfen meines heutigen LaTeX-Artikels ist mir aufgefallen, dass WordPress in meinen Artikeln Werbung einblendet. Dazu möchte ich festhalten: ich habe diese Werbung nicht selbst platziert, bin von WordPress dazu auch nicht befragt worden und verdiene auch nichts an der Schaltung der Werbung.

Selbstverständlich verstehe ich, dass wordpress.com, als gratis Hosting-Service, sich finanziell unterstützen muss. Es gibt nun zwei Möglichkeiten für mich den Blog wieder werbefrei zu bekommen (wie es von mir an sich beabsichtig ist): Entweder kaufe ich mir das No-Ads-Upgrade von WordPress oder ich setze die WordPress-Software auf einem von mir kontrollierten Server auf.

Da ich bereits seit Längerem die Hardware für einen Server zusammengebaut habe, möchte ich diese nun diesen Sommer in Betrieb nehmen. Dieser Server war von Anfang an dafür gedacht als Web-, File- und DB-Server zu dienen. Sowohl mein Blog (als auch der meiner Freundin), wie auch eine Entwicklungsumgebung für meine Uni-Arbeiten sollen darauf laufen. Sobald er fertig konfiguriert ist werde ich, als eine Art Testlauf, den UU-Planeten bitten die URL meines Blogs auf meinen Server zu ändern.

Ab dann wird mein Blog wieder werbefrei sein. Ich bitte um Geduld.

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Der erste Tag vom Rest jeden Lebens

20. Dezember 2012 um 23:28 | Veröffentlicht in Vermischtes | Hinterlasse einen Kommentar

Wer glaubt an einen Weltuntergang am 21.12.? Hände hoch? Irgendwer?

Das hier ist kein Oh-nein-wir-werden-alle-sterben Artikel. Um genau zu sein will ich nur Folgendes verbreiten: Ruhe und Gelassenheit. Es kommt nicht oft vor, dass eine der fast täglich stattfindenden Weltuntergangsprohezeiungen von der Presse und Hollywood so gefeiert wird wie heute. Noch seltener, dass Pseudo-wissenschaftliche „Beweise“ dafür vorgelegt werden.

Beginnen wir doch damit. Ich bin kein Altertumsforscher, kein Kenner der Ethnien Südamerikas und auch nicht sonderlich bewandert im Wesen der Maya. In diesem Punkt bin ich den meisten Menschen, den Redakteuren von sensationsgeilen Zeitungen eingeschlossen, gleich. Allerdings ist mir eines bewusst: bloß weil eine Kultur Kalender angefertigt hat und ausgerottet wurde bevor sie die nächste Edition veröffentlichen konnten, bedeutet das noch lange nicht, dass sie irgendwelche hellseherischen Fähigkeiten gehabt hätten.

Die zum erbrechend gleiche sensationelle Berichterstattung der Hundekot-Medien zu dem Thema wird mit den heutigen Ausgaben sicherlich ihren Höhepunkt erreichen, bevor morgen entweder peinliche Ablenkungsversuche von der Eigenen Panikmache, verwunderte Fragen nach „wars das?“ oder einfache Selbstverleugnung die Titelblätter zieren. Ich warte schon auf die lächerlichen Interpretationsversuche, was am – ganz normalen – Freitag die Weltuntergangsstimmung gerechtfertigt hat.

Kommen wir zum eigentlichen Grund dieses Posts. Ich habe keinen Angst vor diesem „Weltuntergang“. Ich habe Angst vor den Leuten, die an ihn glauben. Vor Leuten, die in einer Art Wahn ihren persönlichen Weltuntergang zelebrieren wollen. Deshalb nochmal meine Botschaft: Bleib ruhig und schalt dein Hirn ein. Die einzigen, die bis jetzt vom Weltuntergang geredet haben ist die Boulevard-Presse. Damit sie was schreiben können. Die müssen ihre Seiten füllen. Dass sie dabei nicht zimperlich sind und das Wohl der Bevölkerung unter „U“ wie „Unwichtig“ abgelegt ist, ist bei Medien a’la Bild-Zeitung nichts Neues. Die sensationsheischende Art der Berichterstattung stachelt die Bevölkerung, speziell die, die bereits auf der Kippe stehen, nur noch mehr an.

Deswegen kann nicht oft genug gesagt werden: atme tief durch und denk nach. Nichts wird passieren. Das ist ein ganz normaler Freitag. Nicht einmal der 13. eines Monats. Wir gehen in die Arbeit, machen früh Schluss und freuen uns dann auf ein langes Wochenende. Ich persönlich freue mich auf den Gesichtsausdruck meiner Freundin, wenn sie ihr Geschenk sieht.

Schöne Zeit, Euch allen!

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Apollo 13 – „Failure is not an option“

4. Oktober 2011 um 20:05 | Veröffentlicht in Buch, Film, Multimedia, Vermischtes | Hinterlasse einen Kommentar

Als Computer-Geek hat man gewissen Verpflichtungen ein Klischee einzuhalten. Auch wenn der dicke, pickelgesichtige Junge mit den Bierflaschenbrillen teilweise bis heute mit Programmierern und Linux-Enthusiasten verbunden wird (ja, auch Linus wächst noch), so haben viele von uns heute sogar maßgeschneiderte Anzüge an oder sind aus dem Keller (oder Dachboden) der Eltern ausgezogen (man stelle sich diese Überwindung vor!) um irgendwo ein Mädchen (wow!) zu finden. Zum Glück gibt es inzwischen auch eine nicht unbeträchtliche Zahl an weiblichen Geeks die sich nicht scheuen ihren Interessen zu folgen. Aber ich schweife ab.

Zum Klischee des Geeks zählt unter anderem die Affinität zu technischem Spielzeug, das Studium von technischen Details und, natürlich, der Genuss von Filmen die mit technischen Themen aufwarten. Für viele ist die ultimative Entscheidung jene, ob Captain Kirk oder Han Solo cooler/heroischer/sonstwas ist. Mir gefällt Star Wars zwar besser, aber ein großes Problem mit Pille oder Spock hatte ich auch noch nie. Um eins klarzustellen: Filme/Serien mit technischem Thema sind für mich zwar von Interesse, nehmen aber sicher keinen exklusiven Platz bei mir ein. Braveheart, Lord of the Rings oder Mononoke Hime vertreten weitaus größere Gruppen von DVDs in meinem Regal. Nichts desto trotz handelt es sich bei Apollo 13, mit Tom Hanks, Bill Paxton, Kevin Bacon, Ed Harris und Gary Sinise neben anderen wohl um einen der besten Streifen derer ich eine Kopie mein Eigen nennen darf.

Neben vielen emotionalen Szenen, wie der Start von Apollo 13, das fiktive "Failure is not an option" von Gene Kranz oder die komplette Landeszene bis zur Wasserung besticht der Film durch die großartige Leistung der wichtigen Charaktere welche die Anspannung, die Konzentration und die zunehmende Entnervung aller Beteiligten gut vermitteln können. Die gelungene Musik tut ihr Übriges.

Um das Ganze nicht zu einem verspäteten Werbeartikel zu machen möchte ich kurz meine Vorbelastung erläutern. In Wien, Österreich lebend habe ich natürlich von klein auf sehr viel mit Raumfahrt zu tun gehabt. Von Menschen die noch nie aus ihrem Bezirk herauskamen bis zu einer Schulklasse, in der jeder Zweite der Meinung war die Welt sei flach, umringt, war mein Vater, ein belesener und investigativer Enthusiast des Themas Raumfahrt, die einzige Person die versuchte meinen Intellekt anzustacheln und meine Interessen über SNES und Co. hinaus zu wecken. Dementsprechend konnte ich mit 10 Jahren den Countdown von 10 abwärts bis zum "We have a lift off" auf Englisch aufsagen, wusste, dass der kalte Krieg sich nicht nur auf dem Erdboden abspielte und kannte die grundsätzliche Art und Weise in der Raketen und das Space Shuttle funktionierten.

Als der Film Apollo 13 in Österreich in die Kinos kam war dies natürlich ein Pflichttermin für unsere Familie. Gegen 18:00 startete die Vorstellung im Gartenbaukino, Parkring 12, und entführte mich in eine Welt der Schwerelosigkeit. Interessanter Weise war es damals für mich ein Film wie jeder Andere. Disney & Co. hinterließen zwar geringere Eindrücke, waren damals aber trotzdem interessanter. Erst später, als mein Vater den Film auf Kaufkassette (DVDs waren noch nicht sehr verbreitet) mitbrachte, hatte ich wieder die Gelegenheit ihn mir anzusehen. Jene VHS-Kassette trug auf einem (gegenüber heutigen Geräten) kleinen 4:3 Fernseher eine solche Kraft, dass mich der Film seit damals nicht mehr losließ.

Durch den Film bekam ich das Interesse daran mich etwas mit der Geschichte hinter dem Ereignis zu beschäftigen. So wältzte ich viele deutsche und englische Wiki-Artikel und kaufte mir bei einer Freundin, welche in einem Bücherladen arbeitet die englische Originalfassung von "Lost Moon", welches seit dem Film, welcher wiederum auf dem Buch basiert, unter dem Namen "Apollo 13" erhältlich ist. Das Buch stellt gewisser Maßen die Memoiren von Jim Lovell, dem Kommandanten von Apollo 13, dar ist aber in einer ansprechenden Romanform geschrieben. Es beschreibt detailiert die Vorgänge in Apollo 13, gibt aber auch Einblick in alltägliche NASA-Arbeit und den Werdegang Lovells ohne langweilig zu werden. Oder möglicherweise sehe nur ich als technikaffiner Geek das so…

Nun ja, genug geschwärmt. Zum Abschluss noch eine kleine Anekdote: Wie Gene Kranz, der verantwortliche Flight Director von Apollo 13 im Making Of zum Film erklärt hat er die Worte "Failure is not an option", welche ihm im Film in den Mund gelegt werden nie gesagt. Er fand sie aber so treffend, dass er diese zum Titel seiner eigenen Memoiren machte.

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Internetkultur

31. Mai 2011 um 15:50 | Veröffentlicht in Internet, Vermischtes | Hinterlasse einen Kommentar

Jede neue Kommunikationsform, welche über das Gespräch von Angesicht zu Angesicht hinausging, hat neue Arten und "Unarten" an Hilfsmittel hervorgebracht. Letzteres natürlich immer im Auge des Betrachters. War es beim papierenen Brief zum Einen die Möglichkeit mehrere Entwürfe zu verfassen bis die richtige Version gefunden war und zum Anderen die Gefahr, dass die Kommunikation zwischen zwei "Geprächs"partnern abgefangen und manipuliert werden konnte, so ergaben sich durch das Telefon neben kürzere Antwortzeiten auch potentielle ungebetene Mithöhrer.

Internet

Beim Internet schließlich war am Anfang das Austauschen von wissenschaftlicher Information und das Erhalten der US-militärischen Kommandokette dem findigen Hacker, der überall eindringen konnte gegenübergestellt. Neben weiteren technischen Fortschritten über die Zeit ergaben sich auch Möglichkeiten die Eigenschaften des Netzes auszunutzen. So ist es möglich illegales Material in elektronischer Form über den Globus zu verteilen (sei es nun eine Anleitung zum Bombenbasteln, Kinderpornos oder Geheimakten). Auch kann man massenhaft falsche Information generieren und mit etwas HTML- und CSS-Kenntnissen seriös wirken lassen (z.B. der MS Firefox, ein Satireprodukt; inzwischen offline). Cybermobbing ist eine neue Stufe der Verleumdung und Google, Facebook und Co. machen es leicht zuviel über sich selbst zu verraten. Von Spam, PopUps und Werbebannern wollen wir mal gar nicht reden.

UseNet

Die ursprüngliche Diskussionsecke, das Ur-Forum, das erste "Netzwerk" zwischen Privatpersonen überhaupt war jedoch das UseNet. Mit wachsender Nutzerzahl kamen zu ernsthaften Diskussionen Zwischen Menschen mit ähnlichen Interessen Spambeiträge, Nonsensethreads und eine allgemeine Überschwemmung mit DAUs, welche nichts von Netiquette wussten und/oder davon hielten (siehe Eternal September).

Eine weitere sprachliche Entwicklung die das Internet betrifft ist das Verwenden von Abkürzungen oder Abwandlungen von Wörtern mit teilweise sehr eingeschränkter oder stark verallgemeinerter Bedeutung. Dazu gehören z.B. imho, lol, rofl, warez, luserz, i can has … ? usw. Eine Ausprägung dieser Entwicklung ist die Programmiersprache LOLCODE. Über den Unterschied zwischen sprachlicher Entwicklung und Sprachverfall kann man bei diesen Beispielen vermutlich endlos diskutieren.

Ein Beispiel möchte ich besonders herauspicken und beleuchten, da mir seine Verwendung besonders widerstrebt:

Haterz gonna hate

Diese Formulierung ist besonders perfide, da sie automatisch jede Person, welcher das Vorgestellte nicht gefällt als "Hater" abstempelt, also als eine Person die immer etwas auszusetzen hat, der man es nicht Recht machen kann und deren Meinung man deswegen erst gar nicht beachten muss. Mit einem einzelnen Satz verwandelt sich somit jeder Nonsense in ein Kunstwerk, da niemand, dessen Meinung zählt, etwas daran auszusetzen hat. Qualität und Sinnhaftigkeit des Gezeigten werde erst gar nicht in Frage gestellt sondern sind von vornherein festgelegt. Neben der suggestiven Kraft des Satzes gibt es hier noch eine weiterere Wirkung: Jede Person welche sich traut ein eigenes Urteil über das Gesehene zu fällen (, in diesem Fall fällt ein solches Urteil zumeist schlechter aus als von der herzeigenden Person beabsichtigt,) wird von vornherein als Hater beschimpft. Für mich verliert etwas (zumeist ein Bild oder ein Video) bei welchem dieser Satz in (zumeist) großen Lettern prominent zum Einsatz kommt sofort mehrere Level an subjektiv wahrgenommener Qualität, bis zu dem Punkt an dem ein weiteres Auseinandersetzen mit dem Objekt aus Prinzip nicht mehr infrage kommt. Ich würde ja auch nicht mehr in ein FastFood-Lokal zurückkehren in welchem man mich mit einem anderen Wort für Vegetarier "beleidigt" hat, bloß weil ich keinen BigMac essen wollte.

Aus dem obigen schlussfolgere ich: Ein Autor/Produzent welcher diesen Satz prominent zusammen mit seinem Werk veröffentlicht zielt auf ein Publikum ab welches entweder geistig minderbemittelt ist (also eventuell des Gezeigten nur auf Grund des Satzes zustimmt) oder sich keinen Protest zu Äußern traut ab. Die Tatsache, dass diese Person aus diesem eingeschränkten Personenkreis versucht Anerkennung und Befriedigung des (allen Menschen anhaftenden) Geltungsbedürfnisses zu ziehen sagt meiner Ansicht nach viel über das Niveau dieser Person aus.

Lustige oder sogar intelligente Neuschaffungen von Worten und Begriffen mit teilweise auch einfach nur sinnfreien Bedeutungen sind teil unserer Entwicklung und nichts über das man groß diskutieren muss. Sobald es aber an die persönliche Würde oder die persönlichen Freiheiten geht sagen zum Glück sogar manche Gesetze: Hier ist Schluss.

Deshalb hier meine Bitte an dich: Vermeide die Verwendung des hier vorgestellten Satzes. Mache das Internet zu einem besseren Ort, in dem natürlich Veränderungen stattfinden dürfen.

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Gedanken zu Linux 3.0

30. Mai 2011 um 23:20 | Veröffentlicht in Free Software/Open Source, GNU/Linux, Ubuntuusers, Vermischtes | 3 Kommentare

Es ist soweit. Die Anzeichen der letzten Tage haben sich bewahrheitet: die Versionsnummer des Linux-Kernels steigt auf 3.0. Linus Torvalds hat sich zu diesem Schritt entschlossen, nachdem die Stimmen in seinem Kopf zu laut geworden sind und eine Abkehr von den immer größeren Versionsnummern der 2.6er-Serie gefordert haben. Das letzte Release war ja 2.6.39.

Laut Torvalds ändert das Nummerierungsschema nichts an der Arbeit um den Kernel und auch die Änderungen die die neue Version mit sich bringt wird halten sich auf dem normalen Niveau. Das bedeutet: hauptsächlich Änderungen an den Treibern, neue Treiber z.B. für verschiedene WLAN-Chips, Aufräumarbeiten bei der ARM-Architektur usw.

Die auffälligste Änderung wird das neue Nummerierungsschema sein. Bisher änderte sich die dritte Stelle der Versionsnummer (z.B.: 2.6.30, 2.6.33, usw.), nun sollen sich diese Änderungen in der zweiten Nummer bemerkbar machen. Statt 3.0.1 folgt also auf das kommende 3.0-Release die Nummer 3.1. Mit sich bringt dies natürlich Probleme bei diversen Skripten die sich auf Änderungen an der dritten Stelle verlassen. Diese sollen aber bis zum Erscheinen der stabilen Version (vermutlich Ende Juni/Anfang Juli) umgestellt sein.

Ich personlich denke, dass diese Umstellung die Bedeutung des Kernels als Grundbaustein eines jeden Linux-basierten Systems hervorheben wird. War bis jetzt immer 2.6 als Kernelversion gebräuchlich (, die genaue Zahl an der dritten Stelle war eher unbekannt,) so wird bald von 3.1, 3.3 und 3.7 die Rede sein. Dies wird, meiner Meinung nach, eine schnelle Entwicklung des Kernels assoziieren (der ja mit einem ungefähren drei-Monat-Rhythmus bereits sehr schnell entwickelt wird (Release Early, Release Often)). Ob eine (Assoziation mit einer) schnellere(n) Entwicklung gewollt ist oder überhaupt Sinn macht ist eine andere Frage.

Manche Stimmen befürworteten auch das Abwarten der Version 2.6.42 bis zum Umstieg. Dies wäre auch näher mit dem 20. Geburtstag von Linux zusammengefallen der dieses Jahr gefeiert wird. Alle Froods werden wohl nun auf 4.2 warten müssen.

Laut Heise wird der neue Kernel übrigens den Namen Sneaky Weasel tragen. In Anbetracht des Neuen Nummerierungsschemas hätte ich eine geekigere Idee: L-3PO (Linux – Three Point O).

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Humble Frostbyte Bundle – Trine

14. April 2011 um 18:55 | Veröffentlicht in GNU/Linux, Multimedia, Ubuntuusers, Vermischtes | 3 Kommentare

Wie bereits angekündigt habe ich mir das aktuelle Humble Bundle besorgt. Bisher habe ich erst eines der Spiele getestet: Trine. In diesem Spiel kann man alternativ eine Diebin, einen Kämpfer oder einen Magier spielen. Den Charakter kann man während des Spiels wechseln. Trotz der 3D-Darstellung der Figuren und der Welt ist der Aktionsrahmen auf 2D beschränkt. Filmsequenzen sind überhaupt nur Standbilder. Dies als billige Alternative zu bezeichnen trifft es jedoch nicht, da diese Sequzenzen recht gut gezeichnet sind und zum epischen Erzählstil des Spieles passen. Das Spiel selbst liefert neben Englisch auch eine deutsche Sprachausgabe und ist noch in ein paar anderen Sprachen verfügbar.

Das Spiel selbst ist recht interessant, jedoch lief ich zuerst in ein paar technische Probleme. Mein System ist ein Laptop mit ATI-Grafik-Chip (Mobility Radeon HD 4200; ca. 1,5 GiB Shared), AMD-CPU (Athlon II P320, 2.1 GHz, 64-bit), 4 GiB SODIMM RAM (1333 GHz). Grafiktreiber ist flgrx. An sich sollte das Gerät also wenig Probleme mit neueren (aufwändigeren) Spielen haben. Deshalb entschied ich mich auch dazu das Spiel zuerst mal in voller Auflösung (1366×768) mit vollen Effekten in hoher Qualität auszuprobieren. Problem: im Vollbild-Modus findet das Spiel scheinbar die Maus nicht. Ich war also unfähig im Menü zu navigieren (welches sich scheinbar nicht mit der Tastatur steuern lässt). Zum Glück ließ es sich mit alt+F4 beenden.

Also versuchte ich es erneut mit denselben Einstellungen, nur im Fenstermodus. Da ich leider übersehen hatte die Auflösung umzuändern verschmierte dies leider die Grafikausgabe, sodass ich den X-Server neu starten musste.

Beim dritten Versuch nun, ich habe die Auflösung auf 1280×600 gestellt, ließ sich das Spiel reibungslos starten und bedienen. Interessanter Weise Maus und Tastatur während des Spiels im Fenster gefangen. Das macht das Spielen natürlich etwas angenehmer, wenn sich ein Freund im Kopete meldet oder ich irgendetwas im System machen will muss ich jedoch dieses zuerst beenden … Eine Release-Taste wie bei Virtualbox wäre praktisch. Da die grafische Ausgabe des Spieles jedoch recht rucklig war habe ich die Qualitätsstufe von "Hoch" auf "Medium" gestellt.

Im Menü lassen sich Grafik-, Audio- und Controller-Optionen anpassen. So kann der Spieler z.B. die Standardkonfiguration verwenden oder bis zu drei eigene Konfigurationen erstellen. Scheinbar kann man das Spiel mit bis zu zwei weiteren Spielern zusammen spielen.

Alles in allem ein interessantes Spiel dem ich, wenn ich die Zeit finde, sicherlich noch mehr Aufmerksamkeit widmen werde.

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Humble Bundle #3 ist da

12. April 2011 um 22:56 | Veröffentlicht in GNU/Linux, Multimedia, Ubuntuusers, Vermischtes | Hinterlasse einen Kommentar

Es ist Frühling und damit wieder soweit. Wolfire organisiert ein weiteres Humble Indie Frozenbyte Bundle. Man kann, wie schon zuvor, ein paar Spieletitel (diesmal vier) zu einem Preis erwerben den man sich selbst aussuchen kann. Der Betrag kann dann beliebig zwischen dem Spielehersteller, der EFF und der Hilfsorganisation Childs Play aufgeteilt werden. Dazu gibt es noch einen Titel dessen Entwicklung abgebrochen wurde, der aber nach Betrachtung des Trailers zu urteilen halbwegs spielbar sein dürfte. Alle Titel sind von der Humble Bundle-Seite aus verlinkt und stellen Trailer und Screenshots zur Verfügung. Hervorzuheben ist noch, dass die Spiele, sobald gekauft, unter dem zugesandten Link sooft heruntergeladen werden können wie gewünscht und keine DRM-Maßnahmen enthalten. Sie können auf Linux/Mac/Windows sooft installiert werden wie man will.

Das erste dieser Spiele, Trine, scheint mit einer netten Idee aufzuwarten. Entweder als Magier, als Kämpfer oder als Dieb/Ninja? bewegt man sich nach alten 2D Jump’n’run-Prinzip durch diverse Welten. Soweit so klassisch. Der Weg zum Ziel, welches auch immer das ist, ist gepflastert mit Stellen die nicht so leicht zu passieren sind und wo die Lösung, abhängig von der Spielfigur, anders aussieht. Vor allem der Magier scheint interessante Fähigkeiten zu haben. So kann dieser magisch Objekte erschaffen die ihm helfen Fallen zu überwinden und seinen Weg weiter zu gehen. Diese Objekte werden einfach mit der Maus gezeichnet. Physik scheint groß geschrieben worden zu sein, denn alle Objekte scheinen dieser zu gehorchen wie man es sich in der realen Welt erwarten würde.

Die Spiele Shadowgrounds und Shadowgrounds: Survivor konnte ich mir noch nicht näher betrachten, die die Webseiten des Herstellers wohl unter der Last der interessierten Kunden gelitten haben. Was von den Screenshots klar war: hier handelt es sich um 3D-Titel die in einer futuristischen Umgebung spielen. Auch das vierte Spiel, Splot, scheint recht ausgefallen zu sein. Geleitet von einer Fee versucht man als blauer Schleimbeutel die vom Himmel gefallenen Sterne wieder aufzusammeln. Dabei scheint man sich a’la Mario durch 2D-Labyrinthe zu bewegen. Ob es mehr wird als das steht buchstäblich in den Sternen da das Spiel noch in der Entwicklung ist. Sobald es fertig ist wird es zum Bundle hinzugefügt und kann heruntergeladen werden.

Schon das erste Humble Indie Bundle das Wolfire letzten Frühling organisiert hat, hat mich begeistert. Weniger wegen den verschiedenen Spielen (von denen keine so wirklich gut auf meinem Laptop liefen). Sondern wegen der Möglichkeit World of Goo zu einem von mir festzusetzenden Preis (zusätzlich zu ein paar anderen Titeln) zu erwerben und einen Teil dieses Geldes an die EFF zu spenden, die meiner Meinung nach gute Arbeit leistet. Beides Sachen die man natürlich auch jederzeit separat von einander machen kann, hier war das Erschlagen von zwei Fliegen mit einer Klappe einfach ein zusätzlicher Anreiz es wirklich zu tun. Ein weiterer wichtiger Punkt: nach Herstellerangaben sollen alle Titel sowohl auf Linux/Mac/Windows lauffähig sein. Dazu kann ich mich nicht unbedingt äußern, weiß aber von Berichten nach denen die Spiele ohne Probleme liefen. Noch dazu kam im Nachhinein noch die Möglichkeit hinzu, sofern der gespendete Betrag eine bestimmte Grenze überschritt, ein weiteres Spiel dazu zu bekommen. Als dann auch noch die festgelegte Grenze von 1 Mio. USD überschritten wurde und, außer World of Goo, alle Titel unter eine OpenSource-Lizenz gestellt wurden war die Harmonie perfekt.

Auch das zweite Bundle hat mit seinen Titeln und der erneuten Möglichkeit den Preis manuell festzulegen überzeugt: Osmos (einfach aber süchtig machend) war auf jeden Fall den Kauf wert. Den Rest der Titel konnte ich mir aus Zeitgründen noch nicht ansehen. Auch hier gelang es einen Schwellwert zu überschreiten und das Spiel Revenge of the Titans wurde im Quellcode veröffentlicht. Dazu kam die Möglichkeit für alle Käufer des zweiten Bundles die mehr als den Durchschnittsbetrag gezahlt haben auch alle Titel des ersten Bundles herunterzuladen.

Fast schon traditionell ist die Gruppe der Linux-Nutzer mit etwa einem Viertel unter den Käufern vertreten und zahlen mit Abstand am Meisten für die Spiele. Dieses, sich seit dem ersten Bundle fortsetzende, Verhalten scheint das Vorurteil, dass Linux-Nutzer nur nehmen was gratis ist Lügen zu strafen. Zur Zeit sind über 45.000 Bundles für knapp 230.000 USD über den virtuellen Ladentisch gegangen und die Zahl steigt sekündlich. Diese Aktion scheint also nicht nur dem Kunden etwas zu bringen.

Das aktuelle Bundle ist noch bis zum 27. April verfügbar. Ich werde es ziemlich sicher ebenfalls erwerben, warte aber noch den ersten Ansturm ab.

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