April^2

2. April 2010 um 10:27 | Veröffentlicht in 1. April, Humor, Ubuntuusers | 5 Kommentare

Die meisten von euch die meine gestrigen Beiträge gelesen haben:

konnten unterscheiden zwischen einem ernstgemeinten Artikel und einem traditionellen Aprilscherz. Doch für alle welche Ihre Zweifel hatten möchte ich nun enthüllen was von alldem nun ernst zu nehmen war und was nicht:

  • Richard Stallman ist selbstverständlich IMMER NOCH Präsident der FSF. Und auch wenn er eine streitbare Person ist und viele nicht mit ihm übereinstimmen so wird er sicher noch lange mit felsenfester Überzeugung für seine Ideale kämpfen.
  • Apple ist, wie sicher alle wissen, noch verschlossener gegenüber Freier Software als Microsoft. Solange Steve Jobs an der Macht ist wird sich daran garantiert nichts ändern. Eine Community-Version von Mac OS X ist also reine Utopie.
  • Den USA ist in Punkto Anlassgesetzgebung viel Dummheit zuzutrauen. Es gibt wohl kaum jemanden der noch nicht von dem einen oder anderen skurilen Gesetz gelesen hat. Aber 1484 war Chrisopher Columbus noch ein einfacher Tu-nicht-gut unter vielen und die Indianer hatten ihre Kontinente für sich.

Mit anderen Worten: sämtliche Artikel die ich gestern veröffentlicht habe waren Aprilscherze und entbehren (trotz starker Hinweise in der realen Welt) jeglicher Grundlage. Ich hoffe euch haben die Geschichten gefallen und bis zum nächsten 1. April!

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Ubuntu erregt öffentliches Ärgernis

2. April 2010 um 08:27 | Veröffentlicht in 1. April, Free Software/Open Source, Humor, Ubuntu, Ubuntuusers | 21 Kommentare

In Salt Lake City, Utah, USA hat heute ein Urteil eines Richters für Aufregung in der Freien Software Szene gesorgt. Demnach soll die Verbreitung von Ubuntu bis auf Weiteres in ganz Utah untersagt werden. Die entsprechende Klage wurde eingereicht von einer Diozese der christlichen Minderheit in Utah. Demnach war auf dem Umschlag der über den ShipIt-Dienst verfügbaren Ubuntu 8.04 eine Gruppe von jungen Menschen verschiedener Ethnien abgebildet gewesen welche sich laut den Ordensschwestern mehr als nur freundschaftlich Umarmen. Dieses für sie unzüchtige Verhalten solle laut der Anklage durch die freie Philosophie hinter Ubuntu propagiert werden.

Der Richter sprach das Urteil auf Grund eines Bundesgesetzes aus dem Jahr 1484 in welchem der direkte körperliche Kontakt zwischen Herren und Sklaven in der Öffentlichkeit außer zur Zucht des Sklaven verboten ist. Das Urteil erstreckt sich jedoch nicht nur auf Ubuntu 8.04 sondern auch auf dessen namensverwandten Derivate wie K/Xubuntu und alle Versionen welche seit 8.04 erschienen sind obwohl auf deren Umschlägen keine menschlichen Personen abgebildet sind. Die Klage wurde bereits im Mai 2008 eingereicht. Die fast zweijährige Verhandlungszeit führt der Richter in seinem Resumé darauf zurück, dass sein Computer bei der Recherche nach Stichworten wie Ubuntu oder Linux reproduzierbar abgestürzt sei. Erst nachdem er sich eine Ubuntu Live-CD (Ubuntu 9.10) beschafft hatte, konnte er den Prozess weiterführen.

Von Canonical ist derzeit noch keine Stellungnahme zu dem Urteil verfügbar. Nach den Erkenntnissen von Pamela Jones von Groklaw solle sich dieses Urteil als Referenzurteil auch auf Windows 7 wegen dessen God-Mode anwenden lassen.

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Apple steigt bei Ubuntu ein

1. April 2010 um 07:05 | Veröffentlicht in 1. April, Apple, Ubuntu, Ubuntuusers | 13 Kommentare

Nach einer Meldung der Global AFA wird sich Apple künftig mit 27% an Canonical beteiligen. Scheinbar ist es mit dem Vermögen des Canonical-Gründers nicht mehr weit her: Apple hat dazu eine Pressemitteilung herausgegeben in welcher steht, dass Mark Shuttleworth selbst an Apple herangetreten sei und den Deal vorgeschlagen hat. Laut einem Eintrag in Shuttleworths Blog soll die Beteiligung einerseits frisches Geld in die Kassen spülen die seit Jahren unter roten Zahlen leiden, als auch eine Möglichkeit bieten Know-How von Apple in Ubuntu einfließen zu lassen. Shuttleworth nennt hierzu Ubuntu One und Ubuntu One Music Store welche um Technologien erweitert werden sollen die bereits von Apples iTunes bekannt sind.

Apple wiederum verspricht sich von dem Deal konkrete Einblicke in die Arbeit an einem Open-Source-Projekt und eine Möglichkeit dessen Vorteile für eigene Entwicklungen nutzen zu können. Natürlich wird Apple auch etwas Einfluß in der Mitgestaltung der zur Zeit populärsten Linux-Distribution bekommen. Die erste Änderung betrifft die Minimieren/Maximieren/Schließen-Knöpfe in Ubuntu. Da viele Nutzer die Umstellung dieser Knöpfe von rechts nach links kritisierten, diese aber auch mit viel Zustimmung aufgenommen wurden, wird Ubuntu 10.04 jeweils rechts UND links diese Knöpfe vorweisen. Laut Apple sei ähnliches für K/Xubuntu geplant.

In einer gemeinsamen Anstrengung wollen Shuttleworth und Apple ein weiteres Ubuntu-Derivat herstellen welches ab 10.10 verfügbar sein wird: Abuntu (bzw. Macbuntu in der kommerziellen Variante von Apple) wird den Apple-Desktop mit dem Linux-Unterbau verbinden und zum ersten Mal soll es legal möglich sein diesen auf einem handelsüblichen PC zu verwenden. Als Hardwarevoraussetzungen sind geplant: 64-bit DualCore-Prozessor mit 2×3,5 GHz, 8 GB RAM, 40 GB Festplatte mit 10000 rpm (für das System), Touch-fähiger Bildschirm mit max. 2 ms Reaktionszeit. Ob Apple auch den Sourcecode der Oberfläche bereitsstellen wird ist nicht bekannt.

Diverse Quellen vermuten schon länger, dass Apple von seinem Mach-Microkernel wegen diverser technischer Probleme zu einem Linux-basierten Kernel wechseln will. Vorerst soll Macbuntu aber nur als Alternative zu Mac OS X angeboten werden. Abuntu hingegen soll komplett kostenlos verfügbar sein. Hier, so Shuttleworth, wolle man sich das Konzept von Red Hat/Fedora und SUSE/openSUSE zu eigen machen. Canonical soll zu 40% an den Einkünften von Macbuntu beteiligt werden.

Extra für Macbuntu/Abuntu sollen auch diverse Programme aus dem Apple-Portfolio auf Linux portiert werden. Zu den angesprochenen Anwendungen zählen iTunes, Safari, iWork und Time Machine.

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Richard Stallman trennt sich im Streit von der FSF

1. April 2010 um 04:05 | Veröffentlicht in 1. April, Free Software/Open Source, Humor, Microsoft, Ubuntuusers | 9 Kommentare

Richard Stallman, der Gründer des GNU-Projektes und der FSF, Erfinder der GPL und Vordenker der Free Software-Gemeinde hat heute überaschend seinen Rückzug von der Spitze der FSF bekanntgegeben. Die FSF und Stallman waren in den vergangenen Monaten mehrmals wegen internen Meinungsverschiedenheiten in die Medien geraten, zuletzt berichtete sogar die deutsche BILD sehr prominent von den Zwistigkeiten.

Zuviel dürfte nun Stallmans Forderung gewesen sein die er heute Nacht an den Kernel-Maintainer Linus Torvalds schickte indem er dessen konsequente Herabwürdigung von Free Software kritisierte und forderte jeglichen unfreien Treibern die Möglichkeit zu nehmen sich in den Kernel zu integrieren. Kaum fünf Stunden nach Stallmans Eintrag in der Kernel-Mailingliste veröffentlichte die FSF einen Widerruf in welcher sie klarstellte, dass es sich bei diesen Forderungen nicht um den offiziellen Standpunkt der FSF handelt. Stallman hätte diesen Schritt eigenhändig unternommen und keine Absprache mit der FSF gehalten. Gespräche mit dem Free Software-Guru seien aber bereits im Laufen gewesen um die Situation und eventuelle neue Standpunkte der FSF zu klären als Stallman mit einem Eintrag auf seiner Homepage seinen Rücktritt als Präsident bekannt gab. In gewohnt blumigen Worten schrieb er unter anderem:

That’s it. I’m gone. Year after year I have fought for all your freedom to share code with each other but in most cases noone seemed to realise what I was about to do. In recent years I was often the target of laughter and unfair critisism for my strong beliefs. But now I’ve had enough. See what you thickheads can achieve without me.

Übersetzung:

Das war’s. Ich bin weg. All die Jahre habe ich gekämpft für eure Freiheit Code teilen zu können, aber in den meisten Fällen hat keiner mitbekommen was ich wollte. Die letzten paar Jahre war ich oft das Ziel von Spott und unfairer Kritik wegen meiner Einstellung. Aber jetzt habe ich genug. Seht was ihr Idioten ohne mich erreicht.

Stallman war in den letzten Jahren immer wieder durch seine scharfen Kritiken an prominenten Projekten aufgefallen welche seiner Meinung nicht ausschließlich freie Software zum Entwickeln verwendeten. Dafür war er oft als übergenau kritisiert worden und viele begannen zu zweifeln ob er wirklich noch ernst zu nehmen war.

Einer Stellungnahme von Linus Torvalds welche er kurz nach Stallmans Eintrag in der Kernel-Mailingliste veröffentlichte ist zu entnehmen, dass er Stallman zwar für seinen Einsatz respektiere, sich aber bei der Entwicklung des Kernels und seiner Komponenten nicht von ihm dreinreden lassen will:

As much as I respect Richard we’ve had many differences and this one will surely not be the last. In a post on the kernel-mailinglist last night he claimed that I was irresponsible if I allowed for proprietary drivers to integrate into the kernel. He wanted me to write some technical barrier that prevents closed source drivers from running in whatsoever way. I just have to say: write it yourself and submit it to the development trunk. Then we will see if it is accepted.

Übersetzung:

So sehr ich Richard respektiere, wir hatten schon viele Meinungsverschiedenheiten und diese wird sicher nicht die letzte sein. In einem Eintrag in der Kernel-Mailingliste meinte er ich sei fahrlässig wenn ich es proprietären Treibern erlauben würde sich in den Kernel zu integrieren. Er forderte mich auf eine Art technische Barriere zu schreiben welche zuverlässig Closed Source Treiber daran hindern sollte ausgeführt zu werden. Ich kann nur sagen: Schreib es selbst und füge es in den Entwicklungszweig ein. Dann werden wir sehen ob es akzeptiert wird.

Ich persönlich finde es schade, dass er sich zurück zieht, denn ich habe in ihm immer den Glauben an das Gute in der professionellen Softwareentwicklung gesehen. Auch wenn sehr eigen, so hat er sich immer voll und ganz für seine Ideale eingesetzt. Jeder der nicht mit ihm übereingestimmt hat sollte zumindest das anerkennen. Dafür verdient der Mensch meinen Respekt.

Goodbye Mister Stallman.

<UPDATE>

Stallman hat vor wenigen Minuten auf seiner Homepage einen Hinweis darauf gegeben was er als nächstes vorhat:

I’m negotiating with a certain company with headquarters in Redmond about their Free Software strategy. It seems like I’m going to be hired as a consultant and I will be in charge of their Codeplex-platform and as a supervisor I will also oversee the coorperation with certain GNU/Linux-partners like Novell and Xandros.

Übersetzung:

Ich verhandle mit einer bestimmten Firma mit Hauptquartier in Redmond über deren Freie Software Strategie. Es scheint so als wollten Sie mich als Berater anheuern und ich werde die Leitung ihrer Codeplex-Plattform übernehmen. Außerdem werde ich die Kooperation mit verschiedenen GNU/Linux-Partnern wie Novell und Xandros überwachen.

Auch wenn Stallman diese bestimmte Firma nicht namentlich erwähnt so scheint es recht sicher, dass er damit die Firma Microsoft meint, welche bisher immer so ziemlich das Gegenteil davon dargestellt hat für was Stallman gestanden ist.

Pamela Jones von Groklaw hat ihre eigene Interpretation der Ereignisse:

I know you folks believe Stallman has abandoned you and has given up his ideals to the dark side of the source. But wait just a sec. What if everything is not as it seems? Stallman wrote:

I will try to do right what I have up until now done wrong.

What if he tries to infiltrate Microsoft to change the master of evil code to a standard abiding and fair fighting software company? Maybe Stallman has just become a little bit more radical.

Übersetzung:

Ich weiß, viele von euch glauben, dass Stallman euch verraten und seine Ideale aufgegeben hat. Aber wartet mal kurz. Was ist wenn es nicht so ist? Stallman schrieb:

Ich werde versuchen etwas richtig zu machen was ich bis heute falsch gemacht habe.

Was ist, wenn er versucht Microsoft zu infiltrieren und in eine Software Firma zu verwandeln welche sich an Standards hält und fair kämpft? Vielleicht ist Stallman einfach nur ein wenig radikaler geworden.

</UPDATE>

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Wine – kompiliert, nicht gerührt

29. März 2010 um 07:18 | Veröffentlicht in GNU/Linux, KDE, Ubuntuusers | 8 Kommentare

Anmerkung: Die folgenden Bilder wurden alle durch GIMP gejagt und eine optimale Farbpalette erstellt (sprich: es werden nur die Farben in der Palette gespeichert die auch im Bild vorkommen). Dadurch habe ich den Speicherplatzverbrauch von ca. 500 – 600 kB auf 146,7 kB reduziert. Trotz ihrer Größe sollten sie also recht schnell laden.

Für viele Umsteiger die sich noch nicht an die Alternativprogramme gewöhnt haben die ihnen Linux bietet ist Wine eine tolle Sache um ihre Windows-Programme weiterhin nutzen zu können. Oftmals wird selbst in Linux-Literatur die Abkürzung Wine für WINdows Emulator gehalten. Das ist falsch. Wine steht für Wine Is Not an Emulator. Zum besseren Verständnis: Wine ist nur eine Schnittstelle. Die auszuführenden Programme geben Befehle an das Betriebssystem ab welche von Wine abgefangen werden. Diese Befehle werden dann an DLLs weitergereicht welche Wine bereits mitbringt. Dabei ist Wine aber nicht einfach nur eine Kopie der Windows-API sondern eine oftmals wesentlich schnellere und mit weniger Fehlern behaftete Neuimplementierung. Da Windows bekanntlich Closed Source ist sind die Wine-Programmierer auf Reverse Engineering und Try-and-Error angewiesen. Dadurch entsteht das Problem, dass die neuesten Funktionen der Windows-API erst eine geraume Zeit nach dem erscheinen der entsprechenden Windows-Version mit Wine verfügbar sind. Auch muss das Wine-Team mit den zahlreichen Bugs in der Windows-API zurechtkommen welche für sie doppelte Arbeit bedeuten: Zum einen müssen sie eine Version schreiben die ohne diese Fehler arbeitet und brauchen dann noch eine Fallback-Version die für Programme welche mit internen Workarounds arbeiten das fehlerhafte Verhalten von Windows nachbildet. Manche Funktionen der API werden auch erst entdeckt wenn sie gebraucht werden. Dann müssen die Entwickler diese unbekannte Funktion erstmal untersuchen, eine eigene Version schreiben und testen.

Selbstverständlich laufen nicht alle Programme unter Wine fehlerfrei oder überhaupt (dieses Standardverhalten von Windows ist also sehr gut nachgebildet 🙂 ). Die aktuelle Wine-Version unterstützt Windows 2.0 bis Windows 7 und alles dazwischen inklusive Server-Versionen. Das ist bei weitem mehr als die aktuell unterstützten Windows-Versionen gemeinsam unterstützen (abgesehen davon dass der Kompatibilitätsmodus unter Windows für mich noch nie funktioniert hat). Ich selbst habe zur Zeit folgende Programme mit Wine auf meinem Laptop installiert (welche auch funktionieren):

  • Might and Magic 6 und 7 (Win95-Modus)
  • Die Siedler von Catan (die alte Version) (WinXP-Modus)
  • DVDShrink (WinXP-Modus)
  • Ambulant Player (SMIL-Player; der Quellcode der Linux-Version wollte bei mir nicht kompilieren; sollte aber in Karmic dabei sein) (WinXP-Modus)
  • Page2Stage (Programm zum Drehbuch schreiben)

Die folgende Anleitung ist sehr allgemein gehalten. Begriffe welche innerhalb zweier <spitzer Klammern> geschrieben sind müssen durch Nutzer spezifische Begriffe ersetzt werden. <Nutzer> muss also durch den Namen des Nutzers im System ersetzt werden, <Programmname> meint den Namen des Programmes.

Wine-Programme verwalten

Natürlich können die verschiedenen Programme (wie von älteren Windows-Versionen bekannt) Versionskonflikte mit den selbst mitgebrachten DLL-Dateien auslösen. Um das zu vermeiden kann man für jedes Programm ein eigenes Wine-Verzeichnis erstellen. Ein eigenes Verzeichnis entspricht einer frischen Windows-Installation. Der Vorteil liegt auf der Hand: Wenn das Programm nicht mehr gebraucht wird kann man einfach das Verzeichnis löschen und ist damit jeden Müll wieder los den das Programm in Form von Daten oder in der Registry zurückgelassen hat. Ich verwende dafür ein Verzeichnis mit dem Namen: "Wine" welches ich direkt in meinem Home-Verzeichnis erstellt habe. Darin erstelle ich einen Ordner mit dem Namen des Programmes und mache dann einen Eintrag in der versteckten Datei ".bash_aliases" im Home-Verzeichnis. Sollte diese Datei noch nicht existieren kann sie so angelegt werden:

  • einen beliebigen Text-Editor öffnen
  • folgende Zeile als erste einfügen:
    #!/bin/bash
  • Datei speichern

Das Auslesen der Datei .bash_aliases muss in der .bashrc zuvor noch freigeschaltet werden. Dazu öffnet man die versteckte Datei ".bashrc" im Home-Verzeichnis mit einem beliebigen Text-Editor und fügt folgende Zeilen ein:
if [ -f ~/.bash_aliases ]; then
~/.bash_aliases
fi

Ab dem nächsten geöffneten Terminalfenster sind die Einträge in der .bash_aliases verfügbar.

In die Datei .bash_aliases fügt man nun Einträge nach folgendem Muster ein:
alias wine<Programmname>=’WINEPREFIX="/Pfad/zum/Wine/Verzeichnis/<Programmname>" wine‘
Das Programm alias erstellt Aliase für Befehle oder ganze Befehlsketten welche der Nutzer dann nicht immer wieder eingeben muss sonder über das Alias aufrufen kann. <Programmname> muss natürlich durch den jeweiligen Namen des Programmes ersetzt werden.

Sobald das erledigt ist kann man mit einem frischen Terminal-Fenster (Änderungen in .bashrc oder der davon aufgerufenen Dateien müssen immer erst neu geladen werden) in das Verzeichnis wechseln in welchem die setup.exe liegt und mit
wine<Programmname> setup.exe
selbige ausführen. Dann folgt man einfach den Anleitungen des Installers bis das Programm installiert ist.

Mit
wine<Programmname> winecfg
kann man Einstellungen an der jeweiligen Wine-Installation vornehmen (z.B. eine virtuelle Arbeitsfläche, Auflösung, Windows-Modus, verwendete DLLs, …).

Konfigurationsdialog von Wine

Ich empfehle sehr einen virtuellen Bildschirm emulieren zu lassen, da ein Programm im Vollbildmodus bei einem Absturz immer noch Tastatur und Maus gefangen halten kann und somit ein Hardreset notwendig würde. Außerdem kann man so bequem zu anderen Programmen wechseln ohne dieses erst beenden zu müssen.

Wine-Programme ins Programmmenü übernehmen

Sollte Wine nicht von selbst einen Eintrag im Programmmenü hinterlegt haben muss man dies manuell machen. Da ich keine große Erfahrung mit anderen Desktop-Umgebungen habe werde ich hier nur die nötigen Schritte beschreiben um einen Eintrag im K-Menü von KDE zu schreiben. Solltest du eine gute Beschreibung für GNOME/XFCE/IceWM/… haben so füge ich diese gerne hier hinzu.

Anleitung für KDE

Mit einem Rechtsklick auf das K-Menü (der blaue Knopf mit den weißen ‚K‘ in der linken unteren Ecke) öffnest du ein Kontextmenü und wählst "Menü-Editor" aus. Im nun erscheinenden Fenster kannst du Menüeinträge verschieben, umbenennen, löschen, anlegen, neue Untermenüs erstellen und entfernen. Beginnen wir mit dem Untermenü. Falls du deine Wine-Programme nicht in den vorhandenen Untermenüs einfügen willst kannst du ja ein Untermenü "Wine" erstellen (falls es ein solches nicht bereits gibt). In dem ausgewählten Untermenü erstellst du ein neues Element.

K-Menü Editor mit Eintrag Catan
Ein Menüeintrag

Der Inhalt des Elements ist normalerweise leer. Oben siehst du ein ausgefülltes Beispiel. Unter Name und Beschreibung kannst du eingeben um welches Programm es sich handelt und wofür es da ist. Der wirklich wichtige Teil ist unter Befehl zu finden. Beginnend mit env folgt 1:1 der Text den wir als Alias angegeben haben. Danach wird unter doppelten Anführungszeichen der Pfad zur Ausführbaren Datei mit der das Programm gestartet werden kann angegeben. Wenn du nichts anderes angegeben hast lautet er auf
C:\Programme\<Programmordner>\<Programm>.exe
!Achtung!: Englisch sprachige Programme erzeugen nicht einen Ordner "Programme" sonder "Program Files".

Das Bild habe ich aus einer *.ico-Datei im Installationsverzeichnis von Catan erzeugt. Dazu einfach die *.ico-Datei mit GIMP öffnen und im PNG-Format wieder abspeichern. Mit einem Klick auf das Feld (wo bei mir das Bild ist) öffnet sich ein Dialog welcher mehrere Symbole (per Quellen) installierter Programme anbietet. Unter "Sonstige Symbole" -> "Auswählen …" kommt man in einen Dateiauswahldialog mit welchem man in das Verzeichnis navigiert in dem das Programm installiert ist und dort die PNG-Datei auswählen kann. Mögliche Dateiformate sind PNG, XPM, SVG und SVGZ.

Der Haken vor "Startrückmeldung aktivieren" erzeugt ein nebem dem Cursor hüpfendes Icon beim Programmstart 🙂

K-Menü Editor - Erweitert
Erweiterte Optionen

Doch ist das nur die halbe Geschichte. Unter dem Reiter Erweitert muss noch angegeben in welchem Ordner wir eigentlich arbeiten wollen. Dazu wird einfach eine Adresse eingegeben die sich folgenderweise zusammensetzt:

  • Pfad zum Wine-Verzeichnis des Programmes. In einer Standard-Wine-Installation ohne separate Wine-Verzeichnisse ist das /home/<nutzer>/.wine. In meinem Beispiel habe ich /home/<Nutzer>/Wine angegeben.
  • Dann folgt der Ordner in welchem das individuelle Wine-Verzeichnis gefunden werden kann.
  • Daraufhin stehen ein paar Ordner aus der Standardstruktur eines Wine-Verzeichnisses: dosdevices/c:/Programme/. Solltest du bei der Installation irgendetwas geändert haben musst du es natürlich entsprechend anpassen. !Achtung!: Englisch sprachige Programme erzeugen nicht einen Ordner "Programme" sonder "Program Files".
  • Zu guter Letzt wird noch der Ordner in dem die ausführbare Datei liegt angegeben.
    Anmerkung: Wenn du dir nicht sicher bist, kannst du die Ordnerstruktur einfach mit Dolphin oder Konqueror durchsehen. Wenn du im Ordner mit der ausführbaren Datei angekommen bist kopiere die Adresse in das Feld Arbeitsordner. In der Wine-Struktur heißt der Ordner, der hier mit c: angegeben ist drive_c. Für den Eintrag im K-Menü musst du das entsprechend umwandeln.

Programm ausführen

Nachdem du die Einträge erstellt hast kannst du das Programm unkompliziert aufrufen.

Im K-Menü unter Wine und Programme:

Catan im K-Menü

Oder per alt+F2 (KRunner):

KRunner mit Catan

Und schon läuft das (Windows-)Programm wie eine native Anwendung unter Linux:

Catan unter Wine

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ein kleines HowTo für LaTeX-Anfänger – Zitate und Literaturverzeichnis

22. März 2010 um 10:34 | Veröffentlicht in LaTeX, Programmieren, Ubuntuusers | 13 Kommentare

Nicht jeder verwendet LaTeX so wie ich auch für niedere Dienste wie Einkaufszettel. Der natürliche Lebensraum eines gesunden LaTeX-Dokumentes welches in der Blüte seiner Jahre nach kurzer Verpuppung aus dem TeX-Container als wunderschöne PDF-Datei hervorbricht ist die wissenschaftliche Arbeit. Und sofern die Arbeit nicht ausschließlich von Erkenntnissen handelt die der/die Schreiber in Experimenten erhalten haben muss korrekt zitiert und verwiesen werden. Manche Style-Dokumente beinhalten bereits eine Gruppe von vorgefertigten Befehlen mit denen solche Angaben ziemlich automatisch in einem bestimmten Stil erstellt werden können. Da es davon jedoch sehr viele gibt und diese im allgemeinen recht gut dokumentiert sind werde ich mich hier nur um die manuelle Erstellung von Literaturverzeichnissen kümmern.

Grundsätzlich sollte man so vorgehen:

  1. Das Werk aus dem man zitieren möchte in das Literaturverzeichnis schreiben.
  2. Mit dem Schlüssel aus dem Literaturverzeichnisses die Zitierung im Text einfügen.

Erstellung des Literaturverzeichnisses

Die Quellenangabe kommt im LaTeX-Dokument ganz zum Schluss. Direkt vor das

\end{document}

und sieht so aus:

\begin{thebibliography}{999}
\bibitem {Zitat01} Zitate leicht gemacht
\bibitem [Wiki10] {UndNochEinZitat} \url{www.wikipedia.org}, Zugriff 22.03.2010
\end{thebibliography}

Wieder erkennt man die typische LaTeX-Umgebung welche mit dem Befehl \begin beginnt und mit dem Befehl \end endet. Um eine Quellenangaben-Umgebung zu schaffen wird thebibliography verwendet. Der zweite Wert „999“ bezieht sich auf die maximale Breite der Label. Seit jeher verwende ich 999 um keine Probleme zu erhalten, man kann den Wert aber natürlich anpassen wie man ihn braucht.

Der erste gezeigte Eintrag stellt das Minimum dar mit dem man ein Literaturverzeichnis erstellen kann. Der Befehl \bibitem erzeugt einen neuen Eintrag im Literaturverzeichnis. In den geschwungenen Klammern steht der Schlüssel mit dem man später das Zitat im Text identifiziert. Dieser Schlüssel kann irgendetwas sein da er im fertigen Dokument nicht angezeigt wird. Diese Variante wird automatisch durchnummeriert.

Um einen bestimmten Text statt einer Nummer zu erhalten muss man in eckigen Klammern wie im zweiten Eintrag gezeigt ein Label eintragen. Damit wird dieses Label bei der Zitierung angegeben.

Für den Befehl \url{} benötigt man noch das Paket „url“ oder das Paket „hyperref„. (Letzters macht die URL klickbar.)

So sieht der obige Code als PDF aus:

Literaturverzeichnis in LaTeX

Der Titel des Literaturverzeichnisses wird je nach der angegebenen Sprache beim Einbinden des Paketes babel übersetzt.

Zitieren

Nun haben wir unser Literaturverzeichnis erstellt und können munter beginnen zu zitieren. Zum Zitieren braucht man keine bestimmte Umgebung sondern kann das Zitat direkt in den Text schreiben. Das funktioniert so:

So zitiert man in \LaTeX{} \cite{Zitat01}\\
Und nochmal
\cite{UndNochEinZitat}

Der Befehl \cite fügt die Zitierung ein. Abhängig davon ob im Literaturverzeichnis ein Label angegeben wurde wird dieses oder die fortlaufende Nummer eingefügt. Im ersten Satz habe ich die erste Quelle aus dem Literaturverzeichnis verwendet, im zweiten Satz die Zweite. Das Ganze sieht als PDF so aus:

Zitierungen in LaTeX

Ich merke noch einmal an: Der Schlüssel (z.B. Zitat01 oder UndNochEinZitat) wird nur innerhalb des Dokumentes verwendet. Bei einer Zitierung eines des Eintrages im Literaturverzeichnisses wird entweder die dem Eintrag automatisch zugewiesene Laufnummer angezeigt oder der Text eines Labels (z.B. Wiki10) falls man dieses angegeben hat. Um Verwirrungen zu vermeiden sollten diese beiden Systeme jedoch nicht gemischt werden. Professionelle Literaturangaben sehen natürlich anders aus und beinhalten wesentlich mehr Informationen zum zitierten Werk. Je nach euren Vorgaben müsst ihr dies anpassen.

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Kate – mehr als nur Einkaufszettel

12. März 2010 um 22:06 | Veröffentlicht in Computer, KDE, Programmieren, Ubuntuusers | 10 Kommentare

Texteditoren sind unter Windows-Nutzern verschrien als einfache Werkzeuge die zu nicht viel taugen. Wenn man sich das Standardprogramm mit dem Windows von Haus aus bestückt ist ansieht kann man dem nur zustimmen:

Ein Texteditor der seit seiner Einführung keine merkbaren Änderungen oder Verbesserungen erfahren hat. Der umgebrochene Zeilen beim Speichern automatisch mit einem harten Zeilenumbruch versieht. Der kein wortweises Löschen unterstützt sondern bei strg+backspace bis zum Zeilenanfang, bzw. bei strg+entf alles was vor bzw. hinter dem Cursor steht löscht. Offenbar wurde der Editor auch mit kaum einer anderen Überlegung geschrieben als als Einkaufszettelschreibprogramm zu dienen.

Aber Texteditoren können mehr. Seit meinem Wechsel zu Linux im Jahre 2005 ist Kate für alle Projekte der Editor meiner Wahl. Er beherrscht:

  • Syntaxhervorhebung (für einen Haufen von Programmier-, Auszeichungs- und sonstigen Computer-Sprachen: C++, C, C#, Java, Delphi, Python, Pascal, Ada, Prolog, Modula-2, CSS, LaTeX, XML, DTD, HTML, PHP, Perl, Makefile, Ruby, Bash, AWK, SQL, Assembler, JavaScript, Lua, R-Script, diff, …)
  • Zeilennummerierung (mit Berücksichtigung von umgebrochenen Zeilen)
  • Text-Vervollständigung (einstellbar, im Standard ab drei Buchstaben)
  • Tabs (alternativ neben oder über/unter dem Textfenster)
  • Automatische Einrückung (C-Style, Python-Style, LISP-Style, Ruby-Style)
  • Verschiedene Textkodierungen (Unicode-8/-16, ISO 8859-1, Schriftsatz speziefische Kodierungen)
  • Das manuelle Erstellen von Modi in denen der Nutzer viele der obigen Eigenschaften zusammenfassen können
  • Automatisches Erkennen der Sprache und entsprechendes automatisches Setzen des Modus
  • Unlimitiert geteilte Fenster
  • Code-Einfaltung
  • Einbindung anderer KParts (zum Beispiel der Konsole)
  • Einbinden von Plug-Ins

Kate gehört zu den Standardprogrammen einer KDE-Installation. Die KPart-Technologie ermöglicht es eine Funktionalitätensammlung zu erstellen die dann von anderen Programmen genutzt werden kann. So kann Konqueror zum Betrachten von Bildern einfach eine Instanz von Gwenview öffnen die die aktuelle Ordneransicht ersetzt (das bedeutet, dass kein neues Programmfenster geöffnet werden muss). Dasselbe gilt für Textdokumente und Kate oder PDFs und Okular/KPDF. Eine Vielzahl anderer KParts ermöglicht massig Möglichkeiten zur Kombination. GNOME-Nutzer kennen eine solche Technologie als Bonobo.

Da die Editor-Komponente von Kate sebst ein KPart ist kann sie in jedes andere Programm eingebunden werden. Kile (LaTeX-Editor) macht davon Gebrauch. Da diese Auflistung aber natürlich nur nach einem Schwanzlängenvergleich mit dem offensichtlich schwächeren Texteditor aussehen kann will ich hier die Nützlichkeit dieser Funktionen demonstrieren:

Kate in Action
Abb. 1: Kate in Action

In diesem Bild kann man bereits mehrere der oben genannten Funktionen erkennen:

  • Zum ersten die Aufteilung des Editorfensters in beliebig viele Unterfenster (in diesem Fall 4) mit unabhängiger Anzeige.
  • In jedem dieser Fenster ist eine Quelldatei in einer anderen Programmiersprache mit jeweiliger Syntaxhervorhebung zu sehen (in westlicher Leserichtung: C++, Java, Ruby, Python; die Dateien in Ruby und Python sind nicht von mir sondern von zwei KIs aus dem ersten KI-Wettbewerb des freiesMagazin welche man hier herunterladen kann (Eitel(Ruby), Golemo(Python)) ).
  • Weiters sieht man links die seitliche Tab-Anzeige. Zuletzt angesehene Dateien werden farblich hinterlegt und blassen mit der Zeit (mit Zugriffen auf andere Dateien) aus. Dadurch erkennt man leichter "wo war nochmal die Funktion foo()?" wenn man soviele Dateien geöffnet hat wie abgebildet.
  • Die beiden oberen Dateien sind im Einrückungsmodus "C-Style geschrieben"
  • Die Zeilennummerierungen welche umgefalteten Zeilen folgen kann man im Java-Fenster sehr gut erkennen.
  • Die gelben Balken in jedem Fenster sind zum Einklappen von Funktionen, bzw. Geltungsbereichen geeignet. Die Dreiecke zeigen an wo eine Funktion eingeklappt werden kann. Je dünkler der Balken desto tiefer die Ebene.
  • Im unteren Bereich ist die eingebundene Konsole zu sehen welche man verwenden kann um zu testen ob das Programm einwandfrei kompiliert (oder alles andere, es handelt sich um ein vollwertiges Terminal).

Sprachunterstützung in Kate
Abb.2 Sprachunterstützung in Kate

Das zweite Bild zeigt eine Auswahl der Modi für die Syntaxhervorhebung. Das geöffnete Menü zeigt die verfügbaren Modi für kompilierbare Sprachen. Hier wird sicherlich jede/r ProgrammiererIn seine/ihre Lieblingssprache finden. Skriptsprachen und Markup-Sprachen sind in separaten Menüpunkten (rechts vom großen Menü) zu finden.

Die großen Symbole sind übrigens nicht Teil der Standardkonfiguration sondern nur mein persönlicher Geschmack. Selbstverständlich lassen sich die Symbole auch mit Text versehen und in der Größe nach unten und oben anpassen. Alles in allem: den Zweiflern sei gesagt, dass Kate ein Projekt ist welches mit den Bedürfnissen seiner Nutzer gewachsen ist (wie so ziemlich jedes Open Source Projekt) und deshalb eine enorm große Palette an Funktionalität anbieten kann. Dabei finden sich hier keine Funktionen mit abstraktem Wert (schön, dass sie da ist, benutzt nur keiner) sondern ausschließlich solche die den Arbeitsablauf verbessern und erleichtern.

Texteditoren sind nicht nur zum Einkaufszettel schreiben fähig. Obwohl Kate das natürlich auch kann. Optional mit Zutatenhervorhebung.

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Guten Morgen! [Update]

6. März 2010 um 17:22 | Veröffentlicht in Ubuntuusers, Vermischtes | 5 Kommentare

Ein herzliches Taach! an alle!

Seit ein paar Minuten erst im Planeten kann ich es mir nicht verwehren mich vorzustellen. [Update] Unter dem Pseudonym Setsuna ich muss mich korrigieren (gleich so früh 🙂 ), Setsuna war mein anderer Blog. Dieser Blog wird von mir als tok1hama1san geführt [/Update] (ich hab irgendwie was dagegen meinen richtigen Namen in Netz auszuposaunen) und ich schreibe seit November 2009 über Linux (und im Speziellen als Distribution meiner Wahl natürlich (K)Ubuntu), Programmieren (C++, Java, XML und LaTeX (welches keine Programmiersprache, aber mindestens genauso aufwändig ist)), Anime und Manga und zeitweise Politik (bis jetzt noch nicht). Planeten-Leser werden aber natürlich nur die Ubuntu-relevanten Artikel sehen.

Hier eine kleine Übersicht über Artikel die von der Thematik her noch nicht veraltet sind und den einen oder anderen interessieren können (nicht immer mit direktem Ubuntu-Bezug, aber alle Linux-relevant):

Dazwischen gab es natürlich auch den einen oder anderen Artikel, der aber oftmals für den Linux-Enthusiasten wenig interessant sein wird. Egal. Im Versuch mich abseits von Themen zu halten die bereits von fünf oder sechs Leuten ausgiebig erläutert wurden (neue Ubuntu Alpha, neues Design in Ubuntu, etc …) werde ich mich hauptsächlich in Gebieten versuchen die nicht so oft erwähnt werden, aber mindestens genauso wichtig und interessant sind.

Aber ich will nicht zu viel labern. Auf gute Artikel und interessante Meinungsaustausche!

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Linux und die Politik

5. März 2010 um 21:45 | Veröffentlicht in GNU/Linux, Politik, Vermischtes | Hinterlasse einen Kommentar

Gestern hat Pro-Linux einen Artikel veröffentlicht über eine Nord Koreanische Distribution welche ziemlich offensichtlich die Rechte der Nutzer missachtet und freie Software nicht frei verfügbar macht. Gleich zu Beginn der Diskussion zu diesem Artikel hat der erste Kommentar bei mir einen wunden Punkt getroffen: Die Unterscheidung von Kommunismus und Diktatur.

Einer Anti-Kommunismus-Hysterie der US-Amerikanischen Regierung aus den Nachkriegsjahren folgend, welche in den 60er und 70er-Jahren seinen Höhepunkt erreichte entstand eine Begriffsverzerrung welche sich auf die restliche Welt erstreckte und welche auch heute noch von Leuten die eher weniger Ahnung vom Thema haben fröhlich nachgeplappert wird:

Kommunismus ist ohne Frage so ziemlich das Scheußlichste das in der Geschichte jemals passiert ist.

Dieser Satz oder Abwandlungen davon wird in vielen US-Filmen dieser Zeit verwendet ohne jemals darauf einzugehen was eigentlich die Ziele des Kommunismus sind und ob die als kommunistisch bezeichneten Staaten diese überhaupt anstreben.

Der Kommunismus definiert sich durch das Streben nach einer klassenlosen Gesellschaft in welcher alles im Besitz des Volkes ist. Man kann darüber streiten ob das Verbot von privatem Besitztum nicht etwas zu radikal ist. Im Grunde genommen bedeutet das aber nur, dass das Volk als Ganzes und nicht ein einzelner Befehlshaber entscheidet was zu tun ist. In diesem Kontext ist auch ein anderer Satz zu verstehen, der gerne missinterpretiert wird: Der Kommunismus ist die Diktatur des Volkes. Hier wird gerne im Licht des Wortes "Diktatur" auf den Rest vergessen. "Diktatur des Volkes" bedeutet nichts anderes, als dass im Gegensatz zur Diktatur durch einen einzelnen Herrscher oder eine höhere befehkshabende Gesellschaftsschicht das Volk als Ganzes die Regierung über das Land übernimmt. In anderen Worten: die Diktatur des Volkes ist bei uns besser bekannt als Demokratie. Abgesehen davon, dass die US-Regierung in den schwierigen Zeiten nach einem Börsencrash und einem zweiten Weltkrieg ein Feindbild brauchte um die Bürger von den Problemen innerhalb des Landes abzulenken ist klar, dass die Ideale von allgemeinem Besitz und basisorientierter Regierung dem westlichen kapitalistischem Ideal von viel Geld und Erfolg ein Dorn im Auge waren.

Die Hysterie die dank Hollywood nur noch stärker wurde hat ihre Spuren hinterlassen und auch heute noch gibt es tatsächlich Leute die den Propaganda-Blödsinn immer noch glauben. Dabei ist die Freie Software-Philosophie dem Kommunismus gar nicht einmal so unähnlich. Alle arbeiten gemeinsam daran etwas Großes zu erschaffen und in Gang zu halten. Und dieses Etwas ist wiederum für alle gleichermaßen verfügbar. Ob es sich dabei nun um den Staat und seine Besitztümer handelt oder einen Kernel und die verschiedensten Zusatzprogramme dazu ist vom Grundgedanken her egal. Natürlich braucht der Mensch als Herdentier auch in einer Gemeinschaft die streng nach kommunistischen Regeln lebt eine Führung. Diese ist aber im Ideal vom Volk gewählt und arbeitet für das Volk (etwas das viele Politiker in der westlichen Welt anders sehen).

Zusammenfassend kann ich nur sagen: Mir ist der Sozialismus (der für mich eine Art Fusion des Kommunismus mit dem Kapitalismus ist) wesentlich lieber als ein vollständig ausgeführter Kommunismus. Dies aber nicht deswegen weil ich vor dem Kommunismus Angst hätte, sondern weil er mir zu radikal ist und der Sozialismus dasselbe bietet samt Selbstverwirklichung mit entsprechender Chance auf Belohnung. Diejenigen die am lautesten ihre Panikbotschaft über den Kommunismus verbreiten sollten sich einmal überlegen ob angesichts von Banken die eine selbst herbeigeführte Krise zu ihrem eigenen finanziellen Vorteil ausnutzen, von Turbokapitalisten die ein florierendes Unternehmen kaufen um es 20% Rendite und totaler Rationalisierung später in Einzelteilen wieder zu verkaufen und von Hedge-Fonds die eine Wette gegen eine Währung abschließen die über 500 Millionen Menschen direkt betrifft nicht ein ernst gemeinter Kommunismus die bessere Wahl zu leben wäre. Hätte ich die Wahl zwischen ausschließlich diesem Kapitalismus und einem ehrlichen Kommunismus, so würde mir die Wahl in keiner Weise schwer fallen.

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Check my code

2. März 2010 um 20:23 | Veröffentlicht in GNU/Linux, Programmieren | Hinterlasse einen Kommentar

Dieser Heise-Artikel hat mich auf ein cooles Projekt hingewiesen welches einen maximal 256 Zeilen langen Sourcecode auf häufige Fehler und potenzielle Bugs hin untersucht. Check my code heißt diese interessante Idee und ist zur Zeit noch im Beta-Stadium.

Zustande kam das Projekt an der Universität Saarland indem die Linux-Distribution Gentoo einer vollständigen Analyse unterzogen wurde. Deshalb heißt es im Untertitel der Webseite auch: "compare your code with the wisdom of Linux". Im Genauen wurden knapp 16 Millionen Regeln erkannt welche dann wiederum miteinander verglichen und nach ihrer Auftrittshäufigkeit gewichtet wurden. Das Projekt geht davon aus, dass häufiger auftretende Vorgehensweisen auch richtiger sind. (Ob der Umkehrschluss, dass eine unique Lösung per se falsch ist stimmt kann ich nicht sagen.)

Nach den Angaben des Projektes wurden die Regeln anhand von C-Code festgestellt. Da nichts über die Sprachen geschrieben steht die man zum Vergleich eingeben kann nehme ich an, dass vorerst auch nur C-Code verglichen werden kann. Da ich in meistens in C++ programmiere und keine Erfahrung mit aufwändigerem C-Code habe kann ich die Qualität des Service (noch) nicht testen. Ich habe jedoch die C++-Implementation einer selbstgeschriebenen Klasse durch den Parser gejagt. Ob die Tatsache, dass keine Abnormalitäten gefunden wurden jetzt darauf hinweist, dass ich ein guter Programmierer bin (ich versuche sehr auf Les- und Wartbarkeit zu achten) oder der Parser mit dem Dokument einfach nichts anfangen konnte kann ich nicht sagen.

Die Betreiber des Projektes schreiben selbst, dass der Parser nicht die Syntax sondern Abnormalitäten zu den gefundenen Vorgehensweisen im untersuchten Code bemängelt. Aus unbekannten oder selten verwendeten Vorgehensweisen soll nach der Philosophie des Projektes eine höhere Chance für Bugs hervorgehen. Jedoch ist auch Check my code kein Allheilmittel und nur begrenzt überhaupt zur Fehlersuche einsetzbar. Denn bestimmte Probleme wie das Terminieren von Schleifen bzw. Rekursionen u.a. sind ja von Automaten eher unlösbar.

Falls C++ im aktuellen Stand noch nicht unterstützt wird wäre es schön wenn dem eines Tages so wäre. Genauso wie Java ist C++ heute ja immer noch eine wichtige Sprache. Grundsätzlich finde ich aber den Ansatz schon sehr interessant.

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